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Beispiele
für Aufgaben
im Rahmen der Umweltkatastrophen
Beschreibung
des Feuerwehrkonzepts am Beispiel der Waldbrandsaison 2007
Der
"Weinachtstsunami" 2004
Hurrikan
"Rita" 2005, Fälle Houston und New Orleans
Hurrikan
"Jeanne" 2004, Fall Haiti
Erbeben
in Haiti an 12.01.2010
Das
Klima ändert sich. In den letzten Jahren nahmen die Häufigkeiten und Schweren
bestimmter Unwetter zu und werden weiter zunehmen. Extrem schwere Unwetter und
andere Schadensereignisse hat es immer gegeben. Sie haben früher weniger Schäden
in die menschlichen Strukturen bewirkt, da die Besiedelung weniger stark war
und nicht so dicht an Schadensquellen herangerückt ist wie heute. Die Schäden
nehmen auch aus diesem Grund zu. Bedroht sind nicht nur Menschen, sondern auch
deren Infrastrukturen und Lebensgrundlagen auf längere Zeit bis auf Dauer. Kontrovers
debattiert wird darüber, wieweit der Mensch daran mitwirkt. Das muss uns insoweit
nicht interessieren als die Art und Häufigkeit der Ereignisse für uns entscheidend
ist egal welcher Ursache.
Wir
haben einmal gegenübergestellt, was wirklich passiert ist und wie die Dinge
hätten verlaufen können, wären wir bereits im Einsatz gewesen.
Wir
haben aus den Fällen gelernt, dass unser S.A.R. - Konzept weit mehr kann als
Menschen und Schiffen auf hoher See zu helfen. Gerade bei solchen Ereignissen
gebt die S.A.R.-Tätigkeit nahtlos in den Katastrophenschutz über. Die Konsequenz
daraus war, dem Rechnung zu tragen und das Konzept zu erweitern. Es gab dabei
zwei wesentliche Probleme zu bewältigen: wie bringt man schnell und massiv Hilfe
an Land, in überflutete und schwer zerstörte Gebiete, wie stellt man dabei die
öffentliche Ordnung wieder her und organisiert man eine solche Hilfe, und wie
führt man in den laufenden Einsatz und in der Nachfolge Resrven, Ausrüstungen
und Versorgungsgüter heran. Wie bewirkt man die Wasserversorgung und den Seuchenschutz.
Wie organisiert man die medizinische Hilfe und die allgemeine Notversorgung
und Notunterkunft. Der Fall New Orleans zeigte auf, dass bei Zerstörung der
Landverbindungen mehrere Tage benötigt werden, in solche Katastrophengebiete
von Landseite aus vorzudringen. Die Organisation vieler verstreuter Aktivitäten
und Zuständigjkeiten kann desaströse Folgen haben und die Schäden verschlimmern.
Es muß aber in den ersten 24 bis 48 Stunden längstens massive Hilfe einsetzen.
Viele Stellen wurden von den Ereignissen überrascht und begannen erst zu handeln,
nachdem die Informationen über die Schwere der Ereignisse eingingen, teils stark
verspätet nach Stunden bis Tagen.
Daher
machten wir uns folgende Hauptpunkte zur Aufgabe:
- Es
wird vorausschauend geplant. Wenn sich überschwere Ereignisse abzeichnen
ergeht bereits Alarm und die Alarmaufstellung der Ersteinsatzkräfte vor
Ort, auch wenn dabei ein Fehlalarm heraushommen sollte.
- Es
wird eine sehr straffe hochtransparente klar gegliederte Kommandostruktur
bei höchster Flexibilität vor Ort eingeführt, eine verzahnte Hirarchie der
Gesamteinsatzleitung und der Erkenntnisse und Anforderungen der Gruppeneinsatzleitungen
vor Ort. In diese sind die Kräfte aller anderen Organisationen und Helfer
integrierbar, die Schiffe erhalten also ausreichende Stabs- und Einsatzführungsmittel.
Ohne hervorragende Information und Kommunikation wäre das alles nichts.
- Wissen
ist alles. Die Aufklärung im Schadensgebiet ist entscheidend für eine qualifizierte
und zweckmäßige Einsatzführung. Dazu wird alles herangezogen, was verfügbar
ist, eine eigenständige hocheffektive Aufklärung wird eingerichtet.
- Es
muß bei den Arten der Schadensereignisse bis zu 70 % mit Orkanschäden und
Überflutungen gerechnet werden. Wenn die Hilfe an Land gebracht wird handelt
es sich also um eine amphibische Landeoperation, die einer militärischen
Landeoperation in nichts nachsteht außer einem, bei uns wird nicht geschossen.
Aber wir müssen auch damit rechnen, dass auf uns geschossen werden
könnte. Wir können auch in Minenfelder geraten z.B. oder in vetriebene
Munition und Minen, wenn in entprechend belasteten Regionen gearbeitet wird.
Eine solche Landeoperation muß auch erfogreich in zerstörte Gebiete ohne
feste Hafenanlagen und intakte Infrastrukturen durchgebracht werden. Daher
müssen wir alle erforderlichen Geräte, Fahrzeuge, Umschlagtechnik, die eigene
Versorgung und alles, was dazu gehört, selber vorhalten und mitbringen.
Wir müssen ausreichend Energie erzeugen, transportieren und nutzbar machen
können, und wir müssen sehr schnell eine ausreichende Trinkwasserversorgung
herstellen. Mit schweren Umweltgiften, Öl und Fäkalien muß in industrieellen
Ballungsräumen gerechnet werden. Auch schwere Brände sind zu erwarten. Es
sind große Mengen an Gütern zu transportieren, anzulanden, zu bewegen und
zu verteilen in
möglichst kurzer Zeit.
- Es
muß die medizinisch-klinische Versorgung für u.U. Tausende in sehr kurzer
Zeit als Bedarfsspitze sichergestellt und abgearbeitet werden. Das unter
fortlaufender Versogung chronisch Kranker wie unter den Vorgaben der Seuchenprävention,
stationär wie ambulant. Notfall-OP bis Intensivmmedizin ist erforderlich.
- Das
System muß daher als Hochgeschwindigkeitssystem aufgebaut werden, ausgelegt
auf Anforderungsprofile maximaler Bedarfsanforderungen, und nicht auf ein
statistisches Mittel.
- Die
eigene unabhängige Systemtechnik und -logistik als eigene Norm ist entscheidend
wesentlich für den Erfolg. Sie muss daher alle Bereiche beinhalten: die
Flotte, das rollende und fliegende Material und die amphibischen Fähigkeiten
des Systems. Nur das jeweils Beste auf dem Markt kann gut genug sein für
diese Aufgaben.
- Das
alles ist auch beim Personal zu berücksichtigen, das aus ständig einsatzbereiten
höchsttrainierten professionellen Miterbeitern bestehen muss, die "ihr
Handwerk im Schlaf sicher beherrschen". Jede Technik, auch die allerbeste,
ist nur so gut und effizient wie die Menschen, die sie bedienen und damit
arbeiten. Ohne diese Menschen, die dabei selbstlos das eigene Leben für
andere wagen müssen, nützt auch die beste Technik nichts. Das bedingt zugleich
den maximal möglichen Schutz für das eigene Personal.
Das ist
die Lehre, die wir aus den geschilderten Ereignissen gezogen haben. Debei wissen
wir natürlich, dass unsere Möglichkeiten wie die der Systeme und der Menschen
darin Grenzen haben. Wir können nicht alles, aber wir können sehr viel mehr
als es der bisherige Standard ist. Wir setzen einen neuen.
Rev.
Nr. 02.2 - 16.01.2010
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