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Hurrikan RITA, Zerstörung der US-Golfküste

 

 Dienstag, den 20.09.2005

Es ist Hurrikan-Vorwarnung eingegangen, die Bedarfs-Dauerzuschaltung zum Hurrikanwarnzentrum der USA wird hergestellt. Deren Daten werden uns überspielt, wir prüfen sie durch. Die Flotte ist teilweise noch wegen des vorangegangenen Hurrikans Katrina im Bereich New Orleans im Einsatz.

 

7,30 Uhr:

Mit Meldung zugleich an die Hurrikan- und Katastrophenschutzzentrale der USA und der US-Küstenwache: Bereitschaft befohlen für alle Schiffe um den Golf und die karibischen Inseln. Die Schiffe nehmen die Katastrophenfallausrüstung an Bord, soweit sie sich diese nicht ohnehin noch an Bord befindet aus dem vorangegengenen Einsatz. Die Sondereinheiten /Zusatzpersonal gehen in Voralarm zur ggf. Einschiffung. Sie werden ggf. später abgeholt und an Bord der Schiffe geflogen.

 

8,00 Uhr.

Sofort-Auslaufbefehl für die Einheit im Miami (Florida) mit Kurs Ostnordost, rechtweisend aufdrehend hinter den Hurrikan. Sofort-Auslaufbefehl für die Einheit in St. Petersburg (Florida) mit Kurs Westnordwest linksweisend aufdrehend hinter die Sturmfront mit Wartestellung vor dem Kanal von Yucatan, westlich Kuba. Freigabe für beide Maximalfahrt mit dem Auftrag, von der Sturmfront wegzulaufen. Auslaufbefehle für die Einheiten in Mobile und New Orleans (Lousiana) – dort noch im Einsatz dito nach Auslaufbereitschaft, Kurs Südwest mit Wartestellung Kanal von Yukatan. Auslaufbefehl ab Mittwoch, 6.00 Uhr für das Lazarettschiff vor New Orleans dito unter Anbordnahme der Ausrüstung, insbesondere des rollenden Materials. Ein Teil der Einsatzkräfte bleibt an Land und sichert dort das verbliebene und im Einsatz befindliche Gerät. Höchstfahrtfreigabe nach Wetterlage.

Der Wetterbericht sieht ab Mittag das Zentrum der Hurrikans über Südflorida und Key West sowie Nordkuba, Einstufung: Hurrikan Stärke 2 mit steigender Tendenz auf 3 (bis 177 km/h Sturmstärke steigend bis ca. 255 km/h) erwartet. Nach dem bisherigen Kurs wandert der Hurrikan über den Golf mit Landfall am Sonnabend, den 24.09.05 voraussichtlich im Staate Texas, besonders betroffen kann der der Ölversorgungshafen Corpus Christi sein. Erwartet werden Nebenfolgen bis neue Dammbrüche und Überflutungen für dem Großraum New Orleans; erwartet als Starkregen der nördlichen Sturmzone, betroffen weiter der Marinestützpunkr Pensacola. Da der Golf noch 30 ° C warm ist kann vermutet werden, dass der Hurrikan auch Stufe 4 oder mehr erreichen kann.

Die Zentrale korrespondiert mit der nationalen Hurrikanzentrale der USA und den lokalen Einsatzleitungen und erhält alle aktuellen Daten zur Bewertung. Es erfolgt die weitere Abstimmung mit den US-Behörden.

 

12,00 Uhr

Vollalarm für alle Einheiten im Golf. Auslaufbefehl nach Bereitschaftsstand für die Einheiten in Colon (Panama), die Einheit in Panama-City geht in Bereitschaft und verlegt durch den Panamakanal nach der Station Colon; die Einheiten in  Fort de France (St. Thomas),  Oranjestad (Aruba-Venezuela), Port of Spain (Trinidad), sowie in Charleston und Norfolk (USA-Ostküste) werden auf Seeposition hinter die Sturmfront befohlen. Sie werden am morgigen Tag bis Freitag dort eintreffen, freigegeben ist Maximalfahrt bis 60 Knoten nach Bedarf vor Ort. Die Einheiten in Brest, Dover, Halifax, Panama, Los Angeles, derzeit Paramaribo (Surinam), La Coruna (Spanien), Gibraltar, Horta (Azoren), werden angewiesen, die zweiten Hubschrauber abmarschbereit zu machen. Die Hubschrauber werden angewiesen, zunächst mit Zwischenbetankung nach Brest, in den USA nach Seeposition bzw. Corpus Christi zu fliegen, um von dort an Bord der Einsatzschiffe zu gehen. Eine Einheit von New Orleans wird nach Corpus Christi zur Aufnahme beordert, die Einheit aus Port of Spain sammelt die Hubschrauber der Südstationen ein. Die Einheit aus Norfolk verhält und nimmt den Hubschrauber aus Halifax mit. Die Einheit aus Brest  sammelt die Hubschrauber aus Europa ein und erhält Auslaufbefehl über Horta mit Höchstfahrt 60 Knoten. Sie wird daher am Freitag, den 23. in der Nacht zum 24. im Golf eintreffen. Die Station Brest wird von der Einheit aus Den Helder (Holland) nachrückend besetzt. Den Helder wird ab sofort von den Stationen Cuxhafen/Helgoland  und Dover mit bedient.

In Marsch gesetzt wird das Ölbekämpfungsschiff, das derzeit im Mittelatlantik tätig ist, mit Kurs zunächst Corpus Christi. Es kann am Sonnabend, den 24.09.05 dort eintreffen.

Die Gulfstream erhält  Startbefehl und fliegt Wetteraufklärung, von New York aus verlegend nach Jacksonville (Florida) als Einsatzflughafen für die kommenden Tage. das in Brest stationierte Flugboot erhält Stratbefehl für Jacksonville Harbour, das in Miami stationierte Flugboot verlegt ebenfalls dorthin. 2 C 17 Maschinen werden aus Europa nach Norfok beordert, wo die in den USA parkenden 2 Bereitschaftsmaschinen bein Logistik-Zentrallager USA stationiert sind.

Zum Commander on Szene wird der dienstälteste Kapitän der zusammengezogenen Flotte bestimmt, der die Gesamt-Einsatzvorbereitung vor Ort koordiniert in enger und persönlicher Abstimmung mit der Einsatzleitung der Zentrale und dem Stiftungsvorstand. Dieser ist per Datenfunk und Sat-Telekommunikation ständig mit der Brücke des Einsatzleiters und der Hauptzentrale verbunden.

Mit diesen Befehlen werden pünktlich zum erwarteten Landfall des Hurrikans in Texas am Sonnabend, den 24.09.2005 im Einsatzraum aufgestellt:

 

S.A.R. - Rettungsschiffe der "Angel"-Klasse,

Lazarettschiff

Trinkwasserschiff, Einsatzgruppenversorger und Heliport

Oil-Skimmer Schiff

KSV-Transporter

Stabsschiff "PetArt Commander"

Transportflugzeug:  Boeing (MDD) C 17 Globemaster III

S.A.R. - Flugboot:  Berijew BE 42PE"

Gulfstream Aufklärer

Hubschrauber AgustaWestland EH 101 - S.A.R. PetArt FS (Foundation Special)

 AgustaWestland EH 101,   Spezialversion als "Skycrane".

Eurocopter-Serie (Aerospatiale Dauphin) SA-365, Aufklärung, Verbindungs- und Kurierdienst

 

Die Küste von Texas ist vorwiegend von kleineren Orten besiedelt mit Tourismus, Fischerei- und Ölinfrastruktur, es sind daher besondere flächenverteilt bezogene Versorgungsprobleme zu erwarten, soweit die Bevölkerung nicht rechtzeitig flüchtet, und bis die Versorgung über Land wieder hergestellt ist. Im Gefahrenbereich liegen folgende Grossstaedte: Houston (Handelshafen), Beaumont, Pasadena (Marinestützpunkte), Galveston (Ölhafen), Corpus Christi (Öl- und Offshore-Versorgungshafen), Brownsville und Matamoros (Mexiko). Bedrohte mittelgrosse und kleinere Staedte: Harlingen, San Benito, Raymond Ville, Kingsville, Beeville, Victoria, Baytown, Port Arthur, Orange, Crowley, Lafayette, New Iberia, Houma, Metairie (Einzugsbereich Küste bis 100 Km ins Landesinnere). Von großflächigem Stromausfall ist auszugehen mit Zusammenbruch der lokalen Versorgungsstruktur für die ersten ca. 3 Tage für eine Küstenzone von ca. 4-500 Km. Vorzusehende Einsatzdauer bisher einzuplanen: 6-14 Tage. Derzeit zu erwarten: ca. 3-7 Tage. Durch die Golftemperatur von 30 ° C mit einer Hurrikan-Zugdauer ab Stärke 2 bis 3 zunehmend bis Sonnabend über See kann sich der Hurrikan noch einmal massiv auffüllen bis auf Stärke über 3 zunehmend mit zunehmender Ausdehnung auf die Gesamtküste von Texas, von Houston bis Metamoros. Genaues werden die kommenden Tage ergeben. Das ist die Einsatzplanungs-Ausgangslage. 

 

Mittwoch, 21-09.2005

Seit 11 Uhr besteht Vollalarm für beide Amerika und Westeuropa.  Grund. Heraufstufung des Hurrikans auf Stufe 3, inzwischen auf Stufe 4 mit weiter zunehmender Tendenz, der gemessene Seehub im Zentrum kündigt eine Sturmflutwelle von 6 Meter über Normalnull an, je nach Zeitpunkt des Eintreffens kann bei Flut die Hebung auf mehr als 8 Meter steigen.

Die Einheiten in Horta und La Coruna haben heute morgen um 6 Uhr Auslaufbefehl mit Höchstfahrt erhalten mit Ziel Miami, dort wird weiteres schweres Pioniergerät und Personal sowie Hubschrauber der Küstenwache an Bord genommen. Die Schiffe werden im Laufe des Freitags dort eintreffen, zugleich bunkern und sofort wieder auslaufen. La Coruna wird von der Einheit in Gibraltar besetzt, die Einheit von Marseille rückt nach Gibraltar nach. Die Einheit von Dingle Bay, Irland verlegt nach Horta.

Planmäßig ist das Lazarettschiff heute morgen um 6 Uhr aus New Orleans ausgelaufen. Es hat neuen Kursbefehl erhalten mit Wartestellung Bahia de Campeche vor Mexiko. Die Einheit von New Orleans nach Corpus Christi ist heute Nachmittag um 15 Uhr dort eingetroffen, hat den Hubschrauber aus Los Angeles und zwei weitere der US-Coastguard an Bord genommen. Das Schiff ist um 16,15 Uhr wieder in See gegangen mit einer Marschfahrt von 35 Knoten und hat Order zur Wartestellung Bahia de Campeche. Noch während der Nacht sind die anderen zwei noch im Einsatz befindlichen Schiffe von New Orleans und Mobile ausgelaufen und stehen heute Mittag etwa 150 Seemeilen nordwestlich der Halbinsel Yukatan mit Marschfahrt 50 Knoten. Den Kapitänen ist nach Wetterlage freigestellt, vor der sich auffüllenden Zyclone in die Bahia auszuweichen, wenn im Warteraum Kanal von Yukatan zu schweres Wetter herrscht. Für alle zulaufenden Schiffe ist Fahrterhöhung bis Maximalfahrt befohlen. Die Einheit aus Norfolk steht nahe Kap Hatteras Kurs Süd, die Einheit aus Charleston steht einlaufend in die Strait of Florida auf der Höhe Fort Lauderdale, die Einheit aus Colon mit Kurs Nord vor Honduras, die Einheit aus Aruba südlich Jamaika Kurs Nordwest, die Einheit aus Port of Spain südlich Hispaniola, die zweite Einheit aus Panama verlegend hat die Schleuse von Colon passiert und geht in Kürze in See. Die Einheit aus Miami fährt auf Kurs West im Kanal von Bahama, die Einheit aus St. Petersburg hat in der Nacht den Bereich New Orleans passiert und fährt nun im Bereich der aus New Orleans ausgelaufenen Einheiten mit. Diese Schiffe melden zunehmend schwere See und Starkwind. Eine Einheit hat einen Seenotruf von einem Fischereischiff angenommen und ist abgeordnet zur Hilfeleistung. Die Einheit aus Halifax verlegt nach Norfolk in Reserve mit Order, zusätzliches Personal und Gerät auf Abruf aufzunehmen. In Savannah ist ein Tanker eingelaufen und lädt Bunkerköl zur Flottenversorgung. Die Stiftungsschiffe sind nach NATO-Standard zur Versorgung in See ausgerüstet und werden während der Fahrt betankt und versorgt. Ein zweiter Tanker ist vom Westafrika her abgeordnet worden, ist mit Kurs zum Golf unterwegs und macht Trinkwasser.

Nach der derzeitigen Zugbahn besonders schwer gefährdet sind die Städte Houston, Galveston, Baytown, Pasadena, Port Arthur, bis mind. Corpus Christi, die betroffene Gefahrenzone hat sich auf ca. 1.000 Kilometer ausgeweitet. Weiterhin gefährdet ist der Raum um  New Orleans. Die Nachfrage bei den Rettungsleitstellen in Kuba hat ergeben, dass unsere Hilfe derzeit nicht erforderlich ist. Von NOAA werden wir ständig über die Wetterlage und Zugbahn unterrichtet.

Die Einsatzzentrale stimmt die Verteilung der Aufgaben und örtlichen Zuweisungen derzeit im Vorfeld mit der US-Küstenwache und dem nationalen Katastrophenschutzzentrum ab. Wir bereiten uns auf einen zweiten Fall New Orleans im Grossraum Galveston/Houston vorsorglich vor.

 

Die Einheit aus Brest ist ebenfalls seit dem Vormittag in See, die Hubschrauber sind noch in der Nacht überführt worden, sie sind nachtflug- und allwettertauglich.  Das ist in Kurzfassung der Stand der Dinge, wäre die Stiftung bereits in Betrieb wie vorgesehen. Berücksichtigt ist nebenbei die laufende Evakuierungsaktion in den USA zur weiteren Einsatzplanung und Festlegung der Einsatzorte. Das auch im Rahmen des eigenen Ansatzes der US-Flotte in Abstimmung mit dieser.

 

Der Hurrikan Rita ist auf Stärke 5 heraufgestuft worden. Das bedeutet mittlere Windstärken bis 280 Km/h in Böen bis 350 Km/h. Er gilt heute als drittschwerster Hurrikan der neueren Geschichte und der bisher schwerste der Saison. Diese endet im November.  Zur schon vorgestellten Fluthöhe kommt die daraus aufgesetzte Sturmsee mit Wellenhöhen um 10 Meter und mehr.  Galveston, Teile von Houston und die anschließenden Orte werden evakuiert, über 1 Million Menschen, Krankenhäuser und Altenheime sind bereits evakuiert bzw. die Evakuierung läuft. 7 Stunden vor Auftreffen werden die Kraftwerke abgeschaltet, die NASA-Zentrale Houston wurde soeben geschlossen. Die Kernzerstörungszone wird ca. 200 Km betragen, der Gesamtwirkbereich bis ca. 1.000 Km. Die FEMA hat inzwischen die Unterstützung der Stiftung formell angefordert, insbesondere die S.A.R. Hubschrauber der Schiffe. 300.000 Mann US-Nationalgarde stehen in Bereitschaft zur Versorgung von der Landseite.

 

Wir gehen von folgender Lage aus:

Im Kernbereich nördlich des Auges des Hurrikanes werden die schwersten Zerstörungen erwartet mit zugleich den schwersten Regenfällen und Überflutungen  mit flächendeckender Zerstörung des Strom- und Telefonnetzes sowie vieler Gebäude, der Zugang zu den Küstenstreifen wird wie im Falle des Hurrikanes Katrina in den ersten 2-3 Tagen wegen Zerstörung und Verschüttung der Straßen mit Trümmern nicht bis nur erschwert möglich sein. Es ist damit zu rechnen, das trotz der Evakuierung noch viele Bürger im Gebiet verbleiben werden. Es ist herzustellen: Notstromversorgung, Notversorgung mit Wasser und Notrationen, zu erwarten ist, dass sich die Zurückbleibenden in höherliegenden Gebieten für mehrere Tage selbst versorgt haben. Wasseraufbereitung ist vorzubereiten, da auch die Wasserversorgung zusammenbrechen wird durch Überflutung der Versorgungsanlagen und Ausschwemmung der Kanalisationen und Klärwerke zu Seuchengefahren. Gleiches gilt für die Raffinerien und Abwässer und Lagerbestände der Unternehmen verschiedener Art.  Mit Zerstörung und vertrümmerten Hafenbereichen insbesondere im Bereich Houston/Galveston bis Corpus Christi ist zu rechnen. Aufgrund der Evakuierungen ist nicht mit einem Ausnahmezustand wie in New Orleans in der Überflutungszone zu rechnen. Wir erwarten ein weitgehend geräumtes Überflutungsgebiet. Der Flugbetrieb wird sich daher auf die Aufklärung der Schäden, Nothilfe in Einzelfällen und den Logistiktransport konzentrieren. Da die Piloten der Stiftung ausgebildete S.A.R.-Flieger sind und die Maschinen über Spezialortungsmittel wie FLIR verfügen, sind diese für diese Aufgaben besser geeignet als die Piloten der US-Heeresfliegerei und der Nationalgarde. Die Bordfliegerei der Stiftung bildet damit die „Speerspitze“ der Aktion. Die Flugleiterzentralen können je Schiff direkt bis 12 Maschinen managen und sind unter den Schiffen vernetzt, sodass im Tower-Fluglotsenbetrieb der Bordflugleitungen flächendeckend geflogen werden kann auch im Blid- und Nachtflugbetrieb auch bei schwerem Wetter. Der Radarhorizont der Flugleitung reicht mit Radar-Piquet-Einsatz  von eigenen Hubschraubern auch für den Tiefflugbereich bis mind. 300 Km. Als Radar-Piquet können auch die Gulf-Streams fliegen mit einer Flugzeit von 8 Stunden. Im kombinierten Piquet-Betrieb kann rund um die Uhr geflogen werden bei Tag und Nacht. Für diese Zwecke sind die Schiffe mit Breit- und Universalband-Array-Radars ausgerüstet, die auf dem Turbinenzuluftaufbau stehen.

 

Aufstellung der Stiftungsflotte heute Nachmittag:

 Die 5 Einheiten aus dem Bereich New Orleans/Mobile und St. Petersburg sowie Corpus Christi und das Lazarettschiff haben den Warteraum Bahia de Campeche erreicht. Der Seenotfall wurde erfolgreich abgeschlossen, ein Maschinenschaden wurde repariert. Zwei weitere Hilfestellungen wurden geleistet, 3 Personen von einer Yacht abgeborgen. Aufgrund der Ausweitung der Sturmzone wurde der Warteraum Kanal vom Yukatan südlich zurückgenommen. Die erste Einheit von Colon  hat den Aufstellungsraum erreicht. Die zweite Einheit von Colon steht auf der Höhe von Honduras und wird den Raum in der Nacht erreichen. Die 2 Einheiten von Aruba und Port of Spain stehen auf der Höhe von Jamaica und verhalten nördlich Cayman Islands in Deckung von Kuba. Die Einheit von Miami ist in Miami wieder eingelaufen und übernimmt weitere Ausrüstung. Sie geht am Abend wieder in See. Die Einheit aus Charleston ist ebenfalls in Miami und übernimmt weitere Ausrüstung und Personal der US-Coastguard und der Nationalgarde. Die Einheit aus Norfolk fährt durch und steht nun auf der Höhe südlich Florida in der Strait of Florida. Durchschnittliche Marschfahrt 40 Knoten, teilweise höher. Der Marinetanker hat Savannah um 02,30 in der Nacht verlassen und fährt mit 18 Knoten. Er steht auf der Höhe von Orlando/Florida. Die Einheit aus Horta wird am Freitag Abend in der Strait of Florida eintreffen und übernimmt die Rolle des Bereitschaftsschiffs. Der Hubschraubertransporter aus Brest erreicht in Kürze die Höhe der Azoren, dito die Einheit aus La Coruna. Es ist abzuwarten in welchem Rahmen diese zwei Einheiten zum Ansatz kommen, sie bilden die technische Eigenversorgungs- und Einsatzreserve. Das Ölbeseitigungsschiff ist auf dem Marsch zur Strait of Florida und wird dort morgen früh eintreffen.

 

Es ist angekündigt, dass der Hurrikan Rita in Küstennähe wieder auf Stärke 5 anwachsen und stationär durch ein Hochdruckgebiet über Texas und Oklahoma festgehalten werden kann. Das würde bedeuten, dass weiterhin über dem Küstengebiet fest verharren, sich reloaden und massiv abregnen kann, schwerste Überschwemmungen sind möglich zu Regenmengen weit über 600 L/qm. Der Vorstandavorsitzende hat daher entschieden, selbst in den Golf zu fliegen mit der zweiten Stiftungs-Gulf-Stream, die für Kurierflüge bereit steht. Das Stabs- und Kommandoschiff „PetArt Commander“ wird abgeordnet als Einsatzleitungsschiff, es soll ab Montag als Commander on Szene die Gesamteinsatzleitung und Koordination aller Einheiten und Aktivitäten übernehmen. Dazu fliegen mehrere Mitarbeiter und weitere Mitglieder des Vorstandes der Stiftung mit einer Chartermaschine ebenfalls nach Miami und werden von da an Bord gehen. Die "PetAet Commander" Schiff ist, derzeit auf Promotiontour für die Stiftung auf der Transitfahrt von Dublin nach Boston im mittleren Atlantik stehend zum Golf ungeleitet worden, die aktuelle Seeposition 45° 11´ 39“ N, 40 ° 30` 30“ W. Das Schiff hat um 12,30 Uhr den Befehl erhalten, Kurs auf die Strait of Florida zu nehmen und auf Maximalfahrt 60 Knoten zu gehen. Das Schiff wird in der Nacht vom Sonntag zum Montag im Golf eintreffen.

Bei solchen Einsätzen werden immer zur Beweissicherung und Dokumentation sowie als Presse- und Schulungsmaterial Aufzeichnungen (Video/Datenaufzeichnung etc. pp. in HDTV-Qualität) erstellt und via SATCOM auf das Stabsschiff „PetArt Commander“ via SATCOM live in Echtzeit überspielt. Das dortige Studioteam an Bord – das Schiff enthält ein komplettes Medienstudio und eine Fernseh-Sendeanlage samt Sendelizenz als eigenständiger Sender – erstellt daraus Dokumentationen und Kurznachrichten, die an die Agenturen und insbesondere Nachrichtensender weltweit gehen. Weiter werden diese Aufnahmen und Daten an die FEMA und NORAD live überspielt. Später werden diese Unterlagen als Schulungsmaterial im Katastrophenschutz und als Analyse- und juristisches Beweismaterial in Behörden- und Seeamtsverhandlungen verwendet. Die „PetArt Commander“ wird in diese Arbeit immer eingebunden und macht die Medien- und Dokumentationsaufbereitung, egal wo sie gerade auf der Welt fährt. Via SATCOM ist das Schiff jederzeit überall eingebunden.

 

Der Präsentationstermin in Boston wird auf Mittwoch, den 28.09.05 verschoben mit Neueinladungen der Gäste. Diese sind erfahrungsgemäß gern bereit, hier Konzessionen zu machen, da sie wissen, dass bei uns so etwas immer vorkommen kann. Die Stiftung wird einen offiziellen Empfang an Bord geben, in dessen Zuge sie die Arbeit im Golf vorstellen werde mit Live-Schaltungen aus allen aktiven Einsatzgebieten weltweit und dem aktuellen Material vom Golf. Angesagt haben sich neben den Honoratioren der Stadt und des Staates New England auch Vertreter der Staaten Pennsylvania und der Provinzen Quebec und Ontario/Kanada sowie Vertreter aus New York, der Bürgermeister aus Halifax und Regierungsvertreter aus Montreal/Kanada sowie einige Regierungsvertreter aus Washington. Es werden insgesamt etwa 800 VIP-Gäste erwartet, die teilweise im Heli-Taxidienst an Bord geflogen werden. Es soll für die Arbeit der Stiftung, die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Förderung der Stiftung geworben werden. Es gilt „Staatszeremoniell“ an Bord. Die Chefcrew und das Service-Team wurden bereits in Dublin entsprechend verstärkt, sie bereiten auf der Fahrt den Empfang vor.  Das Schiff ist in diesem Falle formelle Stiftungsresidenz. „Hinter den Türen Backstage“ arbeitet zeitgleich das Medienteam weiter mit dem Einsatzteams vor Ort in Fernost, im Schwarzen Meer und im Golf. Im Privatbüro des Vorstands an Bord wird er laufend über die aktuellen Ereignisse informiert. Dort im „Allerheiligsten“  finden auch die entscheidenden Gespräche mit den Offiziellen mit konkreten Ergebnissen statt. Der Vorstand der Stiftung wird anwesend sein, zu solchen Empfängen sind selbstverständlich auch immer das Kuratorium und die Schirmherrschaften eingeladen, die dann an Bord wohnen, wie ggf. auch offizielle Gäste, die an Bord beherbergt werden, darum kümmert sich der Hoteldirektor des Schiffs. Es ist für ca. 150 Gäste ausgelegt, die an Bord logieren können.

Diese Kapazität wird auch benötigt, wenn das Schiff als Stabsschiff vor Ort zum Einsatz kommt und die Führungen der zusammengebrochenen Landstrukturen eingeschifft werden, um vom Schiff aus die weitere Einsatzleitung zu organisieren. Alle Einsatzschiffe haben hierfür Kapazitäten, für Großereignisse wird jedoch das Stabsschiff zugezogen, da es nochmals erweiterte Kapazitäten hat, gerade auch die Abwicklung der Kommunikation, Organisation und Planung betreffend. Dann weilen die Einsatzstäbe an Bord anstelle der VIP-Gäste. Das sind jedoch nicht die einzigen Aufgaben dieses Schiffs. Es ist Lage-, Analyse- und Dokumentationsstelle, Sender und es erledigt die wissenschaftliche Begleitung und Aufarbeitung, dazu kommen im rollenden Austausch die jeweiligen Fachleute von wissenschaftlichen Instituten und von den Fachinstanzen an Bord. Das Schiff ist mit besonderen Mitteln ausgestattet, hier auch umfangreiche wissenschaftliche Forschung unter und über Wasser zu betreiben, z.B. nach solchen Ereignissen z.B. die Veränderungen der Topografie, Flora, Fauna/Umweltschäden etc. festzustellen, zu kartieren und zu dokumentieren etc. pp. Durch die Einsatzänderung genießt die in Dublin zugestiegene Chefcrew eine aussergewöhnliche Seereise. Nachdem das vorbereitete "Tafelsilber" wieder in den Lasten verschwunden ist, das Schiff läuft 30 Knoten, geht der Kapitän auf Vollgas. Das Oberdeck ist nun wegen des Eigenwindes in Orkanstärke für die Gäste gesperrt. Sie können über Bord geweht werden. Da ein Seegang nur bis 1,5 Metern läuft mit mäßiger Dünung kann die volle Leistung ausgefahren werden.

 

Auf dem Weg zum Flufhafen erhält der Vorstand die Nachricht, dass in der Nähe von Dallas ein Fluchtbus explodiert ist, ca. 20 Tote. Ursache: Verkehrsunfall, Sauerstoffflaschen für Patienten sind explodiert. Der Fahrzeugstau bei Houston hält weiter an. Es liegen unterschiedliche Zahlen über die Flüchtenden vor, zwischen 1,5 bis 3 Millionen Menschen.   Die Flucht ist offenbar nicht ausreichend organisiert als weitere schwerwiegende Panne. Die Autobahn Highway 45 kann zur Todesfalle für die Autofahrer werden. Die Planung des Commander on Szene nimmt das in die Prioritätenliste auf. Der Notstand für Texas ist ausgerufen, auch die Staaten Oklahoma und Arkansas sind in Alarmstellung, dito Lousiana. Die Einsatz-Zentrale der US-Army ist nach Colorado verlegt, der Präsident wird anwesend sein. Der Commander on Szene hält dazu abstimmenden und beratenden Kontakt. Der Bürgermeister von Houston rät den Flüchtenden, ab sofort nicht mehr zu fahren, sondern sich in der Stadt in Sicherheit zu bringen, binnen 10 Stunden werden schwere Regenfälle erwartet und Tropensturmstärke um 100 Km/h, um 19,00 Uhr MEZ werden die Flughäfen im Houston geschlossen. Das Lazarettschiff hat Befehl erhalten nach Yukatan abzudrehen und die Notkapazitäten bis 1.500 Personen bereit zu machen. Zusatzpersonal dafür wird von Miami in der nächsten Stunde zum Flughafen Yukatan/Mexiko geflogen und von dort von den Hubschraubern des Lazarettschiffs an Bord gebracht. Dann geht das Schiff mit Max-Fahrt auf Position mit Ziel Bereich Houston/Galveston zunächst. Das Bordpersonal wird um 100 Ärzte und medizinisches Fach-Versorgungspersonal verstärkt. Das Gesamtpersonal der Flotte wird auf ca. 1.050 Mitarbeiter aufgestockt aus der Personalreserve, insbesondere für das fliegende Personal, das Lazarettschiff und die Landungseinheiten. Urlaubssperre ist angeordnet, einzelne Mitrbeiter werden aus dem Urlaub gerufen. Diese werden gesammelt und von Ney York, Frankfurt und Miami ins Einsatzgebiet in Marsch gesetzt. Sie werden auf die Reserveeinheiten gebracht und von dort auf die Einsatzschiffe verteilt. Morgen Abend soll die Aufstockung abgeschlossen sein. Wir gehen inzwischen davon aus, dass noch mind. 30 % und mehr der Bevölkerung in der Gefahrenzone verblieben sind. Es wird jetzt eine Flutwelle von 6 Metern mit aufgesetztem Seegang um 10 Meter erwartet. Der Tidenhub hängt vom Zeitpunkt des Eintreffens ab und kann den Pegel nochmals erhöhen. Es wird daraus erwartet, dass die Flutdämme im Bereich Houston und der Raffinerien/Tanklager  mit Höhe von 5 Metern um gut einen Meter überflutet werden. Die Ölriggs melden, soweit noch in Kontakt, entsprechendes Wetter, aber noch sei keine Plattform verloren gegangen; allerdings steht das Hurrikan-Zentrum noch etwa 500 Km vor der Küste, die Extremwindzone nördlich und nordöstlich des Auges des Hurrikans (gut 120 Km) steht damit erst am Rand der Plattformzone. Dort werden derzeit Windgeschwindigkeiten in Böen bis ca. 270 Km/h gemessen.

Im Landungsfall werden die bordeigenen Hovercrafts der Einsatzschiffe im Lande-, Erkundungs- und Stabsbetrieb eine besondere Rolle spielen wie auch zur Bergung Verletzter und Transfer zum Lazarettschiff. 3 Schiffe gehen in den Bereich Houston/Galveston, 3 Schiffe in den Bereich Port Arthur, 2 Schiffe in den Bereich New Orleans. Zwei Schiffe füllen die Bedarfslücken. 3 Schiffe der Reserve werden nach Bedarf verteilt, die Hubschrauberreserve wird verteilt in die Räume Houston und Port Arthur. Aktuelle Weiterungen vorbehalten nach Bedarf.

 

Inzwischen wurde der Hurrikan auf Stufe 4 herabgestuft, wird in seiner Schadensgefahrwirkung aber höher bewertet als der vorangegangene Hurrikan Katrina. Besonders bedrohtes Areal ist nun die Zone zwischen Freeport bis New Orleans. Für New Orleans besteht neue Dammbruch- und Überflutungsgefahr. In besonderer Gefahr befinden sich die Orte Galveston, Texas City, Bay Town, die bis zu 90 % hoch überflutet werden können, Teile von Houston sind ebenfalls in Überflutungsgefahr. In schwerer Überflutungsgefahr ist Port Arthur insbesondere durch Starkregen und Flut-Rückstau auf dem Sabine River. Bedroht durch Windschäden und Regenüberflutung sind die Orte Beaumont, Lake Charles, Orange, Lafayette, Baton Rouge und die dazwischen liegenden dörflichen Gemeinden. Es werden bis 600 Liter Regen je qm erwartet sowie mittlere Windgeschwindigkeiten von 220 Km/h, in Böen weit darüber. Nach Auskunft der FEMA sind ca. 2 Millionen Menschen auf der Strasse. Die lokalen Fernseh- und Radiosender werden fortlaufend abgehört, nach den Lokaldaten werden die Einsatzpläne vor Ort vorbereitet im Verbund mit den Informationen der US-Behörden und der Küstenwache. Der Commander on Szene verteilt die ersten Ziele und Aufgaben an die Schiffe.

Besonderes Augenmerk wird auf folgende Lage gelenkt: Es wird damit gerechnet, dass die Evakuierung nur teilweise erfolgt ist und bis ca. 20 % der Bevölkerung noch im Zielgebiet verbleiben, vor allem die ärmeren nicht motorisierten Menschen. Nur die tiefliegenden Flutzonen scheinen zu über 90 % geräumt zu sein. Ferner befinden sich bis 2 Millionen Menschen auf der Strasse mit Stauungen insbesondere über 100 KM im Grossraum Houston (Highway 45). Es ist noch unbestimmt, wieweit sich diese rechtzeitig auslösen werden im Laufe des Tages. Es werden Planungsvorbereitungen insbesondere für die Flugplanung getroffen, hier abgeschnittene und liegengebliebene Autofahrer aus Wassernot zu bergen und notzuversorgen. Die Zielaufklärer werden daher zunächst die Highwaybereiche abfliegen sowie die Bus- und Bahn-Bahnhöfe als Sammelstellen der Flüchtenden. Schon jetzt sind Versorgungsprobleme mit Benzin, Trinkwasser und Nahrung in den Autokolonnen bekannt. Die Nationalgarde rückt mit Benzintankwagen deswegen an. Die Piloten erhalten die entsprechenden Einweisungen. Die Gemeinden melden erste schwere Regenfälle aus New Orleans bis Galveston, im Bereich Galveston mit ersten Wasseranstiegen, die Halbinsel wird nun auch von der Presse geräumt. Die abrückenden Reporter melden aus Galveston in Fahrtrichtung Houston bereits Windstärken, die das Autofahren sehr erheblich erschweren bis unmöglich machen, die abrückenden Ü-Wagen mussten mehrfach stoppen, um nicht vom Highway geweht zu werden. Da im „Bunker“ in Galveston 2 Stationen auf Sendung bleiben werden wird zu diesen eine SATCOM-Standleitung hergestellt. Zustandsinformationen erhält die Einsatzleitung auch von den Unternehmen über die Zustände bei den Ölfirmen, Bohrinseln und Raffinerien. Die Wetterdaten kommen über die Hurrikan-Warnzentrale in Miami/NOAA und der eigenen Gulf Stream, die weiterhin Wetteraufklärung fliegt, sowie direkt von den Wettersatelliten. Erwartet werden vorsorglich teilweise erhebliche Ölaustritte aus Raffinerien und Tanklagern. Der Commander on Szene, bei dem alle Informationen zusammenlaufen, arbeitet mit seinen Spezialisten die lokalen Einsatzpläne mit der Zentrale aus. Diese fortlaufend nach Lage aktualisierend. Der Vorstand hat jederzeit alle Daten auf dem Laptop und schaltet sich bei Anforderung ein.

Die Beratung des Instituts für Katastrophensoziologie der Christian Albrecht Universität Kiel wird beigezogen, es steht eine SATCOM-Standleitung zu diesem Institut über die "PetArt Commander" und mit dem C.o.S., das unmittelbar an der Einsatzplanung beteiligt wird.

 

Die Flotte fährt derzeit in Stand by-Modus, das bedeutet, die Besatzungen und Helfer sind zur Ruhe befohlen und bereiten sich und das Material ansonsten auf den Einsatz vor. Von den Kapitänen werden die Kurse individuell so gewählt, dass die Belastungen für die Besatzungen möglichst gering gehalten werden. Die Schiffe laufen, soweit sie die Ausläufer des Hurrikans erreicht haben, mit stark reduzierter Fahrt mit Wandergeschwindigkeit des Hurrikans, also mit ca. 14 Knoten.

Die Einheiten, die sich in der Baya de Campeche gesammelt haben, rücken nach Nordost laufend in die Ausläuferzone des Hurrikans ein im Laufe des Tages. Das Lazarettschiff verhält, staffelt sich zur Schonung des Schiffs und Materials ab und fährt einen südlicheren Kurs hinter der Front. Die Einheiten aus dem Bereich Kanal von Yukatan laufen mit Kurs Nordwest hinter der Sturmfont in der Ausläuferzone. Die Kurse der Schiffe werden so gewählt, dass sie die Förderplattfombereiche durchfahren werden zur Sichtkontrolle der Zustände der Ölförderplattformen nach Durchzug des Hurrikans und zur ggf. Hilfeleistung für noch besetzte Fördereinheiten. Es ist vorgesehen, soweit das Wetter es erlaubt, die Förderplattformen abzufliegen und deren Zustände festzustellen. Die Einheiten aus Miami sind wieder in See und passieren Key West. Sie laufen mit Marschfahrt hinter die Front. Der Hubschraubertransporter und die Einheit aus La Coruna stehen vor den Bahamas, Atlantikseite. Die Einheit aus Horta wird im Lauf des Tages Miami erreichen, dort bunkern und weiteres Material aufnehmen. Der Versorgungstanker steht südlich Florida in der Strait of Florida. Besondere Seenotfälle sind bisher nicht gemeldet im Arbeitsbereich der Flotte, da die meisten Schiffe die Zugbahn verlassen haben. Es gingen mehrere PAN-Meldungen ein, die sich aber nicht auf die Mayday-Stufe gehoben haben, in 2 Fällen wurde technische Funkberatung geleistet, in einem Falle ärztliche Funkberatung. Das Ölbeseitigungsschiff  steht am Eingang der Strait of Florida und läuft stetig Kurs West. Es wird seine Ziele erhalten je nach Ölaustrittlage nach dem Sturm.  In Miami liegt inzwischen ein weiterer Chartertanker Bound for Order auslaufbereit als Tenderschiff für den Ölbeseitiger. Mehr ist derzeit nicht zu veranlassen. Just sit and wait.

 

Donnerstag, 22.09.2005

Der Hurrikan Rita ist auf Stufe 2, inzwischen 1 zurückgestuft. Gegen 9,30 MEZ Uhr ist das Zentrum bei Sabine Pass, der Mündung des Sabine River, an Land gegangen. Es wurde eine Flutwelle um mind. 7 Meter beobachtet. Betroffen auch der Sabine Lake 3 Km hinter der Mündung. Trotz der Herunterstufung gilt der Hurrikan wegen seiner Ausdehnung weiterhin als sehr gefährlich. Es wird derzeit erwartet, dass er noch 2 Tage als Tropensturm mit Tornados relativ stationär verharrt und die weiteren Regenmengen von um 600 L/qm zu massiven Überschwemmungen bis weit ins Hinterland führen.

 

Stand der laufenden Planung:

Houston wurde von der Prioritätenliste genommen. Galveston wurde herabgestuft. Zum Glück ist ein wesentlicher Teil des Hurrikans über das Sumpfland östlich Port Arthur gegangen, das nur dünn besiedelt ist.  Die ersten zwei Schiffe sind vor Galveston eingetroffen, zwei weitere werden binnen zwei Stunden dort eintreffen. Die FEMA hat gebeten, zunächst Aufklärung über der ländlichen Küstenzone zu fliegen, da die Hubschrauber der Siftung mit FLIR-Anlagen (Wärmebild- und Infrarottechnik sowie Radarmessung) ausgestattet sind, am besten geeignet, die Lage aufzuklären und in den ländlichen Küstenorten nach Überlebenden zu suchen. Noch sind keine Toten gemeldet. Jedoch sind die Strom- und Telefonversorgungen zwischen New Orleans und dem Bereich Houston weitgehend zusammengebrochen. Die Schiffe starten daher ihre Maschinen, sowie wie Windlage das erlaubt, und gehen mit kleiner Fahrt  auf einen Kurs parallel zur Küste Kurs Ost. Es steht noch schwere See mit Wellenhöhen um 6 Meter und abflandigem Seewind westlich des Zentrums. Östlich gilt das Gegenteil mit noch höherer See. Das ist für die Schiffe generell kein Problem, der Flugbetrieb erfolgt mit der Beartrap-Anlage zum Landen und Starten bei schwerem Wetter und stark arbeitendem Schiff. Die Schiffe klären derzeit den Küstenstreifen von Anahuac bis Winnie und Stonewell auf. Die Hubschrauber haben Notrationspakete an Bord zur ggf. Abwurf-Notversorgung aus der Luft. Sie fliegen teils in schweren Regenboen, können aber mit der FLIR-Anlage verwertbare Ergebnisse feststellen. Die Zerstörungen nehmen in Richtung Ost erheblich zu. Es sind nur wenige Menschen zurückgeblieben, die mittels Infrarot- und Wärmebildmessung auch in Gebäuden festgestellt werden können. Einigen werden Notrationen abgeworfen, die Hilfezeichen zeigen. Abzufliegen sind die Ölraffinerien und Kraftwerke, so weit als möglich.

Der Kern der Flotte wird in die Region Port Arthur geleitet. Zwei Schiffe sind in den Bereich New Orleans abgeordnet. Sie sind dort im Laufe des Tages eingetroffen und klären die Küstenzone von Chauvin/Houma westwärts auf. Die Kernflotte steht vor dem Sabine-River.  Dort kann wegen des Windes erst gegen Abend teilweise geflogen werden. Zunächst wird aufgeklärt. Das Lazarettschiff fährt in 5 Stunden Abstand hinterher. Über seine weitere Verwendung wird noch entschieden. Sollte es nicht mehr benötigt werden geht es auf Station nach Miami. Das Stabsschiff „Petart Commander“ wird nach aktueller Lage voraussichtlich nun doch nicht mehr benötigt. Es wird nach Klärung der Lage in und um Port Arthur voraussichtlich in Kürze nach Boston entlassen. Erste Meldungen ergeben, dass insbesondere die Stadt Lake Charles schwer betroffen ist und weitgehend unter Wasser steht. Die Lage in Port Arthur ist noch unklar, dort kann noch nicht geflogen werden. Die Flugboote fliegen nun Aufklärung in gesamen Seeraum, der in der Zugbahn lag und überprüfen die Bohrriggs  und den Seeverkehr.  

Insgesamt sind die Einsatzplanungen erheblich verändert worden, zum Glück, da der Bereich Houston/Galveston weit weniger betroffen worden ist als zunächst erwartet. Auch in den anderen Zonen scheinen die Zerstörungen des Sturmes ansich diesmal begrenzt zu sein. Allerdings konzentrieren sich die Regenfälle auf die Region noch bis zum Wochenende, mit weiteren schweren Überflutungen ist zu rechnen. Daher werden die Schiffe noch einige Tage in der Kernzerstörungszone zu tun haben. Sollte sich in den kommenden zwei Tagen die Lage stabilisieren und die Versorgung über Land in Funktion treten, können die ersten 2-3 Einsatzschiffe abgezogen werden und auf die Ausgangsstationen in Panama und der Karibik zurückkehren. Die Schiffe aus Horta, La Coruna und Brest mit dem schweren Gerät und Zusatz-Hubschraubern an Bord stehen ebenfalls kurz vor dem Sabine-River. Es wird mit Blick auf die drohenden Überschwemmungen nun in die Planung einbezogen, mit den Landefähren, Tochterbooten und Hovercrafts samt Hubschraubern die Flusssysteme aufwärts in die Flutzonen ins Landesinnere vorzudringen und aufzuklären sowie Hilfe und Logistikhilfe zu leisten. Bezogen wären der Sabine-River, der Bereich Calcasieu Lake und Zuflüsse mit dem Orten Cameron, Hackberry bis Lake Charles, sowie der Küstenbereich von der Atchafalaya Bay bis zur Stadt Jennings Crowley im Binnenland und dem Bereich westlich Baton Rouge, die Zone von Lafayette, Morgan City usw. Die Schiffe sind mit ihrer Ausrüstung besonders geeignet, hier die ländlichen schwer zugänglichen Gebiete von See her aufzuklären und zu versorgen, zumal diese als Überflutungsgefahrenzonen gelten für die kommenden Tage, so dass die Versorgung über Land dort zunächst nicht gesichert ist. Die Schiffe erhalten ihre Positionen zugeteilt, die sie mit hoher Fahrt ansteuern werden und in wenigen Stunden erreichen.

 

Betroffen ist ein Gebiet annähernd von der Grösse der Bundesrepublik  mit einer abzuarbeitenden Küstenlinie von etwa 400 Km, von der die Hälfte etwa schwach besiedeltes Sumpfland ist. Die Orte liegen hinter der Küstenlinie ab etwa 20 Km und mehr landeinwärts mit Einwohnerzahlen zwischen 1-3.000 Einwohnern, die teilweise durch die Zerstörungen vom Hinterland abgeschnitten sind. Dazu kommen grosse Städte und Industrieanlagen.

 

Parallel dazu:

Zwischenzeitlich sind zwei Schiffe in das Flutgebiet zwischen Varna und Constanza im Schwarzen Meer beordert worden und dort gestern Abend eingetroffen, sie sind dort mit 6 Hubschraubern im S.A.R- und Notversorgungsbetrieb tätig. Auch dort hat es nach schweren Regenfällen massive Überschwemmungen gegeben. Die Schiffe stammen von den Stationen in der Türkei und Griechenland. Ob weitere Anforderungen bestehen wird ermittelt. Die Lage dort ist ebenfalls bedrohlich. Es kann nötig werden, weitere Schiffe aus dem östlichem Mittelmeer und der Suez-Zone zuzuführen, diese aus dem westlichen Mittelmeer zu ersetzen, die ihrerseits durch frei werdende Schiffe vom Golf ersetzt werden. Das zeigen die kommenden Stunden. Das Hochsee-S.A.R.-Netz soll nicht zu stark ausgedünnt werden.

Derzeit findet der Landfall der Hurrikans Rita statt. Er ist auf Stärke 3 heruntergestuft mit Mittelwinden um 190 Km/h und Böen bis 240 Km/h, andere Quellen sprechen von höheren Spitzenwerten in Böen. Er gilt aber weiter als dennoch besonders schwer. Das Zentrum trifft die Region Port Arthur und die dortigen Raffinerien und Chemiebetriebe. Der Bereich Houston ist von den Regenausläufern betroffen es werden bis 5 Tage Starkregen mit Überschwemmungen erwartet. Ob Galveston und Texas City unter Wasser gehen ist noch unklar. In der nordöstlichen Zone östlich Port Arthur ist mit Fluthöhen zwischen 5 – 7 Meter zuzüglich Sturmsee zu rechnen. Da vor Ort noch Nacht ist, in der Starkwindzone – Breite bis 250 Km – nicht geflogen werden kann und die örtlichen Telefonnetze teilweise zusammengebrochen sind, auch die Kontakte zu Reportern vor Ort, ist das Lagebild noch unvollkommen. Erst mit Beginn der Morgendämmerung kann Fotoaufklärung geflogen werden, soweit die Wolkendecke das erlaubt. Auch die SATCOM-Aufklärung ist durch die Wolkendecke behindert. Aus New Orleans sind wieder Überflutungen gemeldet, die jedoch nicht das Ausmaß haben wie nach dem Hurrikan Katrina. Vor allem sind nur wenige Personen im Gebiet, die von der lokalen S.A.R. Organisation der Coast Guard bedient werden. Die 2 Schiffe für New Orleans werden vornehmlich das dort befindliche deutsche THW und das Pionierkorps der US Army mit Pumpleistung, bei der Dammreparatur wie mit Notstrom unterstützen. Dazu werden Anforderungen der Coast-Guard im S.A.R. – und Medic-Betrieb übernommen. Geplante Eisatzzeit 6 Tage.

 

Generell wurde die Alarmsituation zurückgenommen. Nachdem die Personalaufstockung auf dem Lazarettschiff abgeschlossen ist, wurde es mit Ziel Port Arthur umgeleitet. Es wird nach der Stauauflösung bei Houston dort nicht mehr benötigt und nach dem Landfall des Hurrikans im Raum Port Arthur neue Aufgaben erhalten. Es wird nun nicht mehr erwartet, dass seine volle Not-Kapazität benötigt wird. Das Schiff bereitet sich jetzt darauf vor, im Rahmen der Dienste des Roten Kreuzes der USA Assistenz in der Versorgung der Menschen in den Auffanglagern zu leisten, insbesondere für chronisch dauerzuversorgende Kranke, im Seuchenschutz und für Unfallopfer z.B. Zuvor wurde von einer Notlage zur Erstversorgung der Stauopfer in größerer Zahl ausgegangen. Insoweit ist der Einsatz in Teilen als Alarmübung unter Realbedingungen zurückgestuft. Es ist üblich, dass sich solche Einsatzbedingungen stündlich ändern können. Das Zusatzpersonal wird jedoch noch bis zum Eintreffen vor Ort an Bord bleiben und die Einsatzroutinen abarbeiten. Dann wird entschieden, was und wer noch benötigt wird und wer entlassen werden kann. Kurzfristig nach dem Eintreffen der Erdbebenmeldung aus Honduras und Südmexiko mit Stärke 4,5 bestand neuer Einsatz-Voralarm, es sind jedoch bisher keine besonderen Schadensmeldungen und Anforderungen eingegangen.

 

Zu Glück haben die US-Behörden den Fahrzeugstau im Raum Houston noch rechtzeitig auflösen können, sodass  auch der Flugplan wieder auf die Routinemaßnahmen zurückgenommen werden konnte. Im New Orleans wurden von der Coast Guard erste S.A.R. Einsätze geflogen. Da jedoch die Mehrzahl der Menschen evakuiert wurde besteht anders als im Fall des Hurrikans Katrina keine  Ausnahmesituation mehr. Die Zahl der Zurückgebliebenen in den Kernzonen ist offenbar gering, Die Gefahrenzone Houston ist zurückgestuft. Vollalarm für Galveston und Texas City bleibt vorerst bestehen. Das weitere entscheidet sich nach der Erstaufklärung ab Hellwerden und in den kommenden 12 Stunden. Die Einsatzleitung hat ständigen Kontakt zur FEMA und der US-Army-Einsatzleitung in Colorado Springs. Die Schiffe sind nun so dicht wie es das Wetter sinnvollerweise erlaubt aufgerückt und laufen hinter der Kernsturmfront in den Ausläufern in ihre Einsatzräume. Die Schiffe mit den Einsatzräumen Houston laufen in der äußeren Sturmzone und konnten daher leicht ausholend auf höhere Fahrt gehen. Sie bereiten sich darauf vor, vornehmlich technische und logistische Hilfe zu leisten und als Notstromstationen zu arbeiten. Pumparbeiten sind ebenfalls zu erwarten. Jedes Schiff kann mit einer Stundenleistung von 60-80.000 KW Notstrom liefern, der Marine-Versorgungstanker wird zunächst in Richtung Port Arthur beordert. Zu versorgen sind die örtlichen Behörden und Feuerwehren etc., die Auffang- und Versorgungslager und deren Klimaanlagen, die Krankenhäuser und lebenswichtige Industriesicherungsbereiche, zu versorgen mit mobilen Generatoren wie von den Schiffen mit fliegenden Leitungen zur Einspeisung in die noch betriebsbereiten Lokalsysteme direkt. Unter Beobachtung genommen werden besonders die Kraftwerke und Atomkraftwerke in der Kernzone. Derzeit wird mit einer Notstromversorgung bis über 3 Tage gerechnet, bis die Landversorgung wieder steht, stellenweise auch länger.

 

Das Stabsschiff „PeArt Commander“ bleibt zunächst auf Kurs. Ob es wieder entlassen werden kann bestimmt sich, wenn die Schadenslage klarer ist.

Das Motto der Stiftung ist “Hoffe auf das Beste, rechne mit dem Schlimmsten“.

 

Das Ölbeseitigungsschiff ist in den Bereich Sabine River beordert worden, die Umweltschäden werden derzeit aufgeklärt. Die Pumpenteams sind teilweise in beschädigte Raffierien verlegt worden, um dort Chemie- und Tankanlagen vor Leckwerden zu schützen und dazu abgesoffene technische Betriebsanlagen trockenzupumpen. Der Schnelltransfer erfolgte mit den Helikoptern und Hovercrafts. Die Einsatzkräfte werden von den Schiffen mit allem Bedarf versorgt, die Ablösungen schlafen an Bord und nicht provisorisch im Einsatzgebiet vor Ort. Sie werden regelmäßig auf Unfallverletzungen und Seuchengefahren vom Bordarzt kontrolliert und ggf. versorgt, der Impfschutz ist umfassend. Ein S.A.R- und Medicare-Team steht zur Hilfe bei Unfällen bei den Teams vor Ort immer startbereit auf dem Helideck des Schiffes des Commander on Szene oder bei Risikoeinsätzen auf dem nächstliegenden Einsatzschiff. Seelischen Beistand leisten der Betriebspsychologie und Betriebsgeistliche bei Bedarf, also z.B. bei schweren Vorkommnissen mit vielen Opfern, nach Umgang mit Leichen etc. pp.  Diese Spezialisten sind mit im Einsatz.  Es ist derzeit das gesamte schwimmende und rollende Material der Schiffe im Einsatz, auch die Heli-Reserve kommt zum Einsatz. Die Helis der Küstenwache und der US-Behörden fliegen derzeit Taxi- und Versorgungsdienste, der S.A.R-, Aufklärungs- und Sondertransportflugbetrieb erfolgt zu großen Teilen heute über die Schiffe und die Stiftungshelikopter EH 101, die Außenlasten bis 5 Tonnen tragen können und luftbetankungsfähig sind für Langstreckenflüge. Auch die schweren Transporthubschrauber der „Air-Cavallerie“ und des Pioniercorps der USA CH 54 Stallion können auf den Schiffen landen, starten und betankt werden, das Flugbenzin liefert der Versorgungstanker nach. Auf den Schiffen herrscht nun voller Flugbetrieb um die Uhr, da dort auch US-Hubschrauber mit starten und landen sowie betankt werden, da die Landeplätze an Land noch vielfach unter Wasser stehen. Die Flugeinsatzleitungen der Schiffe sind dafür ausgelegt, der „Tower-Betrieb“ der Flugleitungen arbeitet mit Einsatz 110 % um die Uhr. Ablöse-Flugbesatzungen der US-Institutionen sind an Bord geflogen worden, sie schlafen und briefen die Einsätze als Gäste an Bord. Kapazitäten dafür sind auf den Einsatzschiffen vorgesehen und vorhanden.

 

Das Stabsschiff „PetArt Commander“ wird nicht mehr benötigt und entlassen. Es steht auf der Höhe von Florida und  geht wieder auf Kurs Boston. Die Städte Port Arthur, Beaumont, Lake Charles und 2 Raffinerien sind schwer beschädigt und stehen in weiten Teilen unter Wasser, die Gebäude sind zu 90 % beschädigt bis zerstört. Die Strom-Wasser- und Abwasserversorgung ist zusammengebrochen. Die Coast Guard fliegt fortlaufend S.A.R. Einsätze zur Bergung zurückgebliebener Eingeschlossener, deren Zahl noch immer unbekannt ist. Die schweren Hubschrauber der Flotte fliegen nun systematische Aufklärung und scannen die überfluteten Gebiete und kleineren Orte ab, sie leisten dort Hilfe. Ein Teil der Schiffe liegt dazu auf Seepositionen vor verschiedenen Stellen der Küste, andere sind in die Häfen der zerstörten Städte eingelaufen. Die Schiffe bereiten die Notstromversorgung der Infrastrukturen vor, die Technikcrews bereiten die entsprechenden Arbeiten mit den örtlichen Behörden vor, damit insbesondere die Kommunikation und Wasserversorgung zumindest in Teilen wieder hergestellt werden kann. Das Lazarettschiff ist mit eingelaufen und übernimmt die laufende Versorgung der Zurückgebliebenen sowie die medizinische Versorgung der lokalen und Flotteneinsatzteams. In den Sümpfen wird mit den Hovercrafts in den Landgemeinden aufgeklärt und Versorgung – Wasser und Lebensmittel sowie Medicare – geleistet. Mediziner des Lazarettschiffs fahren mit, um den Bestand an medizinischem Versorgungsbedarf aufzunehmen und die Versorgung insbesondere chronisch Kranker (Herz-Kreislaufsachen, Diabetes vor allem) sicherzustellen sowie die hygienischen und Umweltumstände aufzuklären (Öl- und Chemieaustritte, ausgespülte Kanalisationen, Tierkadaver etc. pp.). Stationär zu versorgende Kranke werden auf das Lazarettschiff ausgeflogen und dort weiter versorgt. Da die Mehrzahl der Bewohner geflüchtet sind, müssen nur wenige tausend Menschen und die Bergungskräfte vor Ort  versorgt werden. Gefahren und geflogen werden auch die Inspektoren der örtlichen Behörden zur Bestandsaufnahme der Schäden und die Einsatzleiter der örtlichen Hilfskräfte der Army, der Küstenwache und Nationalgarde, die Stäbe sind auf die Schiffe derzeit verlegt worden, die Schiffe arbeiten im Verbund mit FEMA und NORAD in Colorado Springs. Es läuft nun das Standardverfahren für Überflutungen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt weiterhin in logistischer und technischer Hilfe zur Wiederherstellung der Notfunktionen der weitgehend zerstörten Infrastruktur, der Notstromversorgung  und der Versorgung der Zurückgebliegeben mit Lebensmitteln, Wasser und ärztlicher Hilfe. Der Versorgungstanker ist eingetroffen und wird vor allem die als Generatorschiffe eingesetzten Einheiten, die in den kommenden Tagen mit bis 100 % Maschinenleistung Strom erzeugen werden, bebunkern. Der Wassertanker liegt als schwimmendes Lager und als Heliport vor Port Arthur auf Reede.

 

Wir sind sehr froh, dass die meisten Menschen flüchten konnten, wären noch Zehntausende und mehr in der Region ständen wir vor einer außergewöhnlich schwierigen Lage, da die Sumpfregion der Küste weitgehend geflutet ist und unter Wasser steht, sodass die Straßenverbindungen auch in den nächsten Tagen weitgehend insbesondere im ländlichen Raum unpassierbar sind.

Die regionale Benzinversorgung für die Einsatz- und Behördenkräfte wird über Marinetanker  der US-Flotte und deren amphibische Einheiten organisiert, die ihre Hovercraft-Landemittel einsetzen. Dies auf Anraten der  Stiftung und deren Experten. Wegen der Trümmer im Wasser ist das Fahren selbst für Hovercrafts sehr gefährlich. Ein besonderes Problem stellt die Struktur der US-Stromversorgung dar, freie Leitungsmasten mit Trafostationen für die Auszweigungen am Mast. Die meisten sind umgestürzt und abgebrannt. Einige haben Brände ausgelöst, sie stellen erhebliche Hindernisse für den Fahrbetrieb auf Straßen wie mit den Booten und Hovercrafts dar. Die Schiffe haben in den Staedten ihr schweres Fahrgerät gelandet, die Fahrzeuge helfen den regionalen Feuerwehren beim Freimachen der Hauptverbindungen. Insbesondere die schweren Räumpanzer und Radlader leisten hier gurte Dienste. Die ersten Pumpenteams zum Abpumpen von abgesoffenen Versorgungs- und Industrieversorgungseinrichtungen sind in Tätigkeit unter Ansatz der mobilen Hochleistungs-Turbopumpen. Die Hovercrafts werden auch als Verlegefahrzeuge für die fliegenden Notstromleitungen eingesetzt, da sie am besten die Spezialkabeltrommeln tragen und die Kabel durch die Flutzonen verlegen können. Daher wurde die komplette Flotte vor Ort belassen zunächst für die 3 kommenden Tage. Dann wird nach Bedarf weiter entschieden. Das auch, weil die US-Army inzwischen von der Landseite mit massiven Hilfsmitteln und schwerem Räumgerät in Marsch ist, so dass sich die Arbeit der Schiffe auf Schwerpunktbereiche der Schnellvitalisierung der Versorgungsstrukturen in den meistzerstörten Gebieten, die Aufklärung und Erstversorgung konzentriert. Da schwere Regenfälle bis über das Wochenende andauern sollen wird mit einer Verschärfung der Überflutungslage weiterhin gerechnet.

 

Bereit gestellte und teilweise genutzte Fahrzeuge.

Der Einsatz erfolgte in Anlandungen in Küstenhäfen und auf dem Strand. Gezielt wurden Orte mit Versorgungsgütern und Trinkwasser angefahren und an Sammelstellen aus der Luft versorgt. Die Routenüberwachung erfolgt aus der Luft wie die Kartierung der noch befahrwaren Wegstrecken, wobei teilweise tiefgewatet wurde und Tiefwasserstellen in Schwimmfahrt überwunden wurden. In den größeren Orten wurden Trailerzüge und schweres Räumgerät eingesetzt. Versorgungsgüter wurden nit den C 17 eingeflogen, insbesondere Zelte, Decken, Kleidung.

 

Schwimmbrückenzug als Pontonfähre und Strandlandungsboot

ARGO - Aufklärer- und Ersthelferteams

Alvis-Hägglund Zug, Ersthelferteams

Hummer Universaljeeps

Hummer Technikcars

Standard-LKW mit Kran, Spezialversion

Standard-LKW Rüstzug

Standard-LKW  Wasserftankzug

Standard-LKW  General Cargo

Containertrailer

Trailerzugmaschine als Universalkran

Teleskop-Bergungskran 90 Tonnen

Standard-LKW  Einsatzteamsupport (Catering, Medevac)

Bau- und Räumzug

Bau- und Räumzug

Bau- und Räumzug - Straßenlegezug zur Strandbefestigung bei Strandlandungen

Tanklöschzug

Team-Transporter, spezielle Such- und Bergungsteams

Mobiles Einsatzkommando

 

Parallel dazu:

Die Schiffe der Flotte in Fernost wurden aufgrund der dort auftretenden zwei neuen Taifune in entsprechenden Alarm gesetzt mit Schwerpunkt Südchina. Dort gilt im Prinzip das gleiche Szenario wie am Golf mit dem Schwerpunkt Notversorgung vieler Menschen mit Wasser und Notrationen.

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