Die Piraten- und Terrorismusgefahr

 

Piraterie gibt es, seit Schiffe auf den Meeren fahren. Raub und Beutezug war nicht nur ein Geschäftszweig von Potentaten der Antike oder den bekannten "kriminellen Piraten", sondern auch das Geschäft staatlicher Institutionen. Die britische "Staats-Piraterie" gegen die spanische Krone zu Zeiten der Entdeckung und Eroberung beider Amerika nach Kolumbus ist ein Beispiel. Auch im Konkurrenzkampf zwischen den damaligen großen Handelsgesellschaften war man nicht immer zimperlich. Schiffe haben auch bisweilen untereinander, zumeist unfreiwillig für den Geber, Lebensmittel und Wasser "getauscht". Seeraub war und ist also eine Tradition und Lebensbereich auch heute noch von Clans und Gruppen in einigen Regionen der Welt.

in der aktuellen  "modernen Welt" gibt es mehrere erkennbare "Hauptzweige" der Piraterie und eine verdeckte und schleichende Durchmischung der "traditionellen Lokalpiraterie", die nie ein ernstes Thema das modernen weltweiten Seeschifffahrt war, Einzelfallausnahmen bestätigen die Regel, mit der kriminellen Energie organisierter Kriminalität, mit den Interessen lokaler "War-Lords" und dem internationalen Terrorismus. Dadurch gewinnen diese Vorgänge eine neue Dimension und Gefährlichkeit.

 

Die traditionelle Lokalpiraterie betrifft als Opfer zumeist den kleinen Küstenverkehr und die Lokalfischerei. Der Überseeverkehr hat schon wegen der Größe und Geschwindigkeit der Schiffe davon eher wenig zu fürchten. Diese Form der Piraterie wird heute ergänzt durch Piraterie aus sozialer Not. Ein Brennpunkt dafür ist Westafrika. Überfälle geschehen hier oft in den Häfen selbst, die Schiffskassen und Besatzungen werden ausgeraubt. Mitgenommen wird, was auch sonst brauchbar erscheint. Gegenwehr kann hier lebensgefährlich sein. Neu ist, dass vor Somalia (Ostafrika) nun auch ein kleineres Kreuzfahrtschiff, die "Seabourn Pride", auf See angegriffen und mit Maschinengewehren sowie offenbar auch mit Granatwerfern beschossen wurde. Es konnte mit viel Glück und ohne Tote und Verletzte flüchten. Es wird nun ein Sicherheitsabstand von 80 Seemeilen von den gefährdeten Küste angeraten. Lloyds London hat nun soeben diese Piraterie als Kriegshandlung eingestuft.

Ein Sonderbereich der lokalen Piraterie ist die Yachtpiraterie. Deren Gefahrenzonen sind nicht deckungsgleich mit denen der Berufsschifffahrt, sie reichen weiter. Besondere Risikozonen sind Mittelamerika (Atlantik und Pazifik) einschließlich der Karibik; Westafrika, generell die politischen Unruhezonen in ganz Afrika und anderswo;  Teile Arabiens/der Indik und Teils des asiatisch-pazifischen Raums. Immer gefährlich sind Zonen, in denen separatistische und bürgerkriegsähnliche Binnenauseinandersetzungen aktiv sind. Hier droht nicht nur einfacher Raub, sondern wie im Tourismusbereich bereits erfolgt auch Geiselnahme gegen Lösegeld und Piraterie als "politisches Mittel".

 

Die traditionelle Piraterie wurde in den letzten Jahren "aufgebohrt" durch Elemente der organisierten wirtschaftlich-kriminellen wie die der politisch motivierten Piraterie. Man kann heute "Schiffe auf Bestellung ordern", Darüber spricht keiner gern, die Statistiken sind daher mit Vorsicht zu genießen. Vieles bleibt "Tabu" gerade auch in Regierungsinteresse, um Investoren und die boomende Wirtschaft nicht zu verschrecken. Das ist verständlich und nachvollziehbar, in der Sache aber wohl eher fragwürdig andererseits. Immerhin haben sich einige asiatische Staaten nun zusammengefunden, hiergegen durchgreifendere Maßnahmen zu ergreifen, trotz eng begrenzter Mittel. Das Hilfeangebot der USA wurde als unerwünschte Einflussnahme in die Hoheiten der Anrainerstaaten höflich, aber bestimmt abgewiesen mit Blick gerade auch auf die politisch-strategischen Gesamtinteressen der USA in der Region und die daraus möglicherweise resultierende Verschärfung der allgemeinen Bedrohungslage, die dann vor allem die Anrainerstaaten zuerst treffen würde.

Die USA sind also auf neutrale Verbündete angewiesen. Sie haben hier ein Problem, dass sie mit den bisherigen Macht- und politischen Mitteln nicht werden lösen können, ohne ganze Regionen gegen sich einzunehmen bis aufzubringen. Die amerikanische "Opulenz" wirtschaftlich, kulturell und militärisch ist inzwischen so groß, das sie als "hegemoniale Bedrohung" vielfach wahrgenommen wird mit der Gesellschaftsform Demokratie als Symbol des "antisozialen Faustrechts des Stärkeren" als neuem gesellschaftlichem Gefahrenpotential und Feindbild in gerade traditionell sozial hochgeprägten hoch selbstbewußten Staaten, auch Europa betreffend. Verstärkt wird dieses Problem durch die Weigerung der USA, z.B. in der Welt-Überlebensfrage des Klima- und Umweltschutzes mit der Weltgemeinschaft zusammenzuarbeiten, sich zu verweigern, nationale Sonderwege zu gehen und dadurch "Dem Rest der Welt die amerikanische Weltanschauung aufzuzwingen". Das mindert erheblich das internationale Ansehen, das Vertrauen der Welt in die USA und ihre Fähigkeiten zum "Leadership" als Weltführungsnation und "Weltpolizei". Zum Tragen kommt hier auch, dass derzeit (noch) die Weltwirtschaft vom Binnenkonsum der USA geprägt und getragen wird, die Weltwirtschaft also dem Privatkonsum und Lebensstandard der US-Bürger zuarbeitet und selbst davon abhängig geworden ist. Inzwischen entsteht in Asien dazu Konkurrenz, derzeit von China und Indien forciert, mitgetragen von den "Tigerstaaten" zu deren eigenen Präferenzen.  Die sozialen und allgemeinen Lebensgrundsätze in den USA sind bekannt, nicht überall als "der Stein des Weisen" angesehen und im Falle New Orleans desaströs als Schlecht- und Fehlleistung weltweit offensichtlich geworden. Es geht hier nicht um Kritik an den USA, sondern um die Feststellung, dass diese Fakten wesentlich sind für die internationale bestehende und zukünftige Bedrohungslage, gerade den Terrorismus und Separationsbewegungen betreffend. Das betrifft damit die Stiftung, deren Personal, deren Gesamt- und Einsatzplanung ganz direkt unmittelbar.

 

Diese "neuen Elemente der Piraterie" tragen neue und sehr verschiedene Gesichter mit verschiedenen Zielen.

 

Rettungskräfte müssen daher in den besonderen Risikozonen ab sofort mit gelegten Hinterhalten und bewaffneten Feindseligkeiten auf der Basis organisierter Kriminalität und des Terrorismus rechnen mit Versenkungs- und Tötungsabsicht als besondere Gefahr für die Retter. Diese Gefahr kann niemand ausschließen noch den Rettern den Schutz anbieten, der so ausreichend wirksam ist, dass die Retter gefahrlos arbeiten können. Solchen Schutz kann derzeit niemand sicherstellen und gewährleisten.

 

Das "klassische Instrumentarium" der Piraten, deren "Handwerkszeug", beschränkte sich bisher vor allem auf Messer, Macheten, Äxte und die üblichen Handfeuerwaffen bis auf die Kalaschnikov als "Klassiker" und "universelles Anklopfgerät". Sicher sind inzwischen einige neue handliche automatische Waffen verschiedener Hersteller hinzugetreten, nachzusehen im Internet. Da ist das mögliche Arsenal aufgelistet. Glaubt man den Kinofilmen aus den USA gehört dort so etwas zum täglichen Leben wie Reis und Huhn, Brot und Butter. Siehe auch die neuen Waffengesetze in Florida zum präventiven Rettungsschuss auf vermeintliche Angreifer unter Handzettelaktionen gerade an Touristen, sich von amerikanischen Bürgern möglichst fern zu halten. Wenn man nach dem Weg fragt könnte man versehentlich erschossen werden. Das setzt natürlich international Maßstäbe, das will man dann anderswo auch haben.

 

Die Abwehr gegen solche Enterangriffe gestaltet sich bisher wie folgt:

 

Nun sind Schiffe auch mit Maschinengewehren beschossen worden, also Kriegswaffen. Die gibt es nicht für jeden beim Waffenhändler um die Ecke, zumindest nicht in den meisten Staaten der Welt. Damit gewinnt die Bedrohungslage eine neue rechtliche wie faktische Qualität.

Es ist bekannt, dass die hauptsächlich heute verwendeten Piratenfahrzeuge lokale Schiffe sind (z.B. Dschunken, Dhaus u.a.m.), unauffällig und "frisiert". Ebenfalls vermeintliche Havaristen, Fischereifahrzeuge, also allgemein "Harmlosigkeiten". Dazu kommen schnelle Speed-Boote, in der Mehrzahl wohl seefähige RIDE-Boote und andere ähnliche schnelle Fahrzeuge.

Was können solche Piratenschiffe an Kriegswaffen tragen, die für Überfälle "nützlich und  erfolgsversprechend" wären? Zu berücksichtigen ist, dass die potentiellen Gegner der professionellen paramilitärisch ausgerüstetetn und trainierten Piraten, die Seepolizeiboote und Patroller der Küstenwachen, in der Regel neben Handfeuerwaffen und einigen MG vornehmlich mit Maschinenkanonen bis maximal 30 mm bewaffnet sind.

 

Was geben heute also die Kataloge der Waffenhändler her und Plattformen der Schiffe?

 

Gegen eine solche Angreiferflotte, zumal wenn mehrere Schiffe zusammenarbeiten, was eher die Regel ist, hätte selbst ein mit Raketen bewaffnetes Marineschnellboot im Nahgefecht einen schweren bis aussichtslosen Stand. Insbesondere die Speed-Boote sind schnell, bis weit über 30 Knoten und mehr, je nach Modell und Beladung. Sie fahren vorher in die Kurslinien und legen sich dort auf die Lauer, vornehmlich nachts. Die Radarsignatur ist bei solchen Kunststoffbooten minimal bis Null. Denen kann man nicht einfach wegfahren.

 

Lloyds London stuft künftig Piratenangriffe als Terrorismussachen ein, die wie Kriegsrisiken nicht mehr standardmäßig abgesichert sind und versichert Schiffe, die in piratengefährdete Gewässer fahren nicht mehr, wenn nicht vorher eine Genehmigung der Versicherung vorliegt. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem das Kreuzfahrtschiff "Seabourn Spirit" mit 302 Passagieren an Bord vor der Küste Somalias mit Kriegswaffen angegriffen wurde. (Pressemeldung vom 11.12.2005, London).

In Clichy de Bois bei Paris wurde in einer mehrtätigen Razzia gegen Terrorismusverdächtige ein umfangreiches Waffenlager ausgehoben, das offensichtlich neben Handwaffen auch Militärwaffen und Militärsprengstoffe samt Zündern sowie Militärmunition enthielt in erheblichem Umfang. Ferner wurde Bekleidung gefunden, die Polizeiuniformen und den Bekleidungen französischer Sondereinheiten entsprach. Die Gruppe soll vornehmlich im Ausland mit Gewalt und aus Banküberfällen Geld beschafft haben. Anscheinend gibt es auch Verbindungen zur "Frankfurter Zelle", die im Jahr 2000 Bombenanschläge in Deutschland und Frankreich (Straßburger Weihnachtsmarkt) vorbereitet hatte. (Pressemeldung n.tv vom 15.12.2005).

 

Auf die Äußerungen dee iranischen Präsidenten soll hier nicht eingegangen werden.

Es ist daher davon auszugehen, dass solche Angriffe auch mit Militärwaffen erfolgen werden, deren Herkunft ungeklärt ist (internationaler Waffenhandel und Schwarzmarkt), oder der mit Zustimmung offizieller Stellen in die Hände von Terroristen gelangt.

 

Die Terrorismusführung hat jüngst angekündigt, die internationale Ölwirtschaft vornehmlich in den arabischen Förderländern angreifen zu wollen. Was das bedeuten kann muss hier nicht mehr näher erläutert werden, siehe die Anmerkungen zum Fall "Gaz Poem" und "Transport". Was die Folgen sein können sah man nicht nur im ersten Golf-Krieg, sondern aktuell auch am Beispiel der Explosion eines Tanklagers nahe London und nicht zuletzt am 11. September 2001 in New York.

 

Das Stiftungsprojekt ist konzeptionell, also rechtlich wie technisch auf solche Lagen vorbereitet. Diese neue völkerrechtliche Sach- und Rechtslage wurde bereits erkannt und gewürdigt. Diese Konzepte werden hier selbstverständlich nicht vorgestellt, sondern nur den damit zu befassenden Institutionen.

 

 

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Seefunknetz "Piraterie, die Geisel der Meere"      Pohl "Piraterie in Südostasien"

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