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Fall des des Kreuzfahrtschiffs "Nordkapp"

 Der Originalfall

Am 30.01.2007 um 14,30 Uhr Ortszeit lief das Kreuzfahrtschiff "Nordkapp"  der Hurtigrouten, Norwegen,  im Bereich der Desception Insel / Desception Bay auf einen Felsen auf. Es entstand ein Leck von 2 Fuß Länge am Achterschiff sowie weitere Schäden am Rumpf, wie später festgestellt wurde. Beim Umpumpen von Bunkern traten 750 Liter Leichtöl aus. Nach mehreren Stunden gelang es dem Schiff, wieder vom Felsen freizukommen. Die Ursache des Auflaufens ist unbekannt. Der Fels ist offenbar in den Seekarten verzeichnet. Ein Navigationsfehler oder eine Versetzung sind zu vermuten. Da das Schiff nach dem Freikommen  zunächst leichte Schlagseite erhielt suchte es die Wakler-Bucht (andere Quellen schreiben von der Maxwell-Bucht) auf den South Shetland Inseln nahe der chilenischen Marsh/Frei Forschungsstation als Notankerplatzauf. Ein Ölschlängel wurde um die Leckstelle gelegt.  

Am 01.02.2007 wurden die 294 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder der 76köpfigen Besatzung auf ein anderes Schiff der gleichen Reederei, die "Nordnorge" mit 243 Passagieren ausgebootet. Sie mußten wegen Sturm zunächst noch auf der Nordkapp bleiben, biss nach abflauen des Windes wieder ruhige See herrschte.  Dabei wurden nicht die Rettungsboote eingesetzt, sondern die Expeditions-Zodiacs. Es wurde beabsichtigt, die Passagiere mit der "Nordnorge" über die Drake-Passage nach Ushuaia, Süd-Argentinien zu fahren, eine Seereise von vierzig Stunden bei gutem Wetter, die sich jedoch durch einen neuen schweren Sturm verlängerte. gegen 18.00 Uhr am Tage war die Ausbootung abgeschlossen. Die "Nordnorge" erhielt für diese Fahrt eine Sondererlaubnis, da sie zu über 100 % überbesetzt war. Über die Verhältnisse an Bord während dieser Reise gibt es sich widersprechende Angaben von Mitreisenden, die Reederei schweigt dazu. Am 03.02.2007 traf die "Nordnorge" in Ushuaia ein und gab die Passagiere an Land.

Am 02.02.2007 erreichte das britische Schiff der Eispatroullie "Endurance", vormals "Polar Circle",  den Havaristen. Taucher untersuchten das Leck. es wurde entschieden, das Schiff vor Ort notzureparieren und anschließend nach Buenos Aires zur Reparatur zu bringen.  Die "Endurance" übernahm weitere 58 Mann der Besatzung  und brachte diese zunächst  nach King Jeorge Island.  Am 03.02. traf ein Taucher- und Bergungsteam ein, um das Schiff auf die Fahrt  vorzubereiten.

Über die genauen Schäden und den weiteren Fortgang liegen noch keine neuen Berichte vor.

 

Wenn die Stiftung tätig geworden wäre

Die Stiftung unterhält während der Tourismussaison in der Antarktis zum Schutz des Seevekehrs und Forschungsbetriebs in der Antarktis in Ushuaia eine Außenstelle und eine Saisonstation, die mit einem Rettungsschiff und zeitweise mit einem Flugboot der Station Kapstadt besetzt wird. Das Schiff ist auslaufbereit, das Flugzeug mit Vorbereitung startklar. Es wird Dauerfunkwache gegangen und der Funkverkehr in der Antarktis mitgehört. Alle Standorte aller Schiffe vor Ort sind dem Rettungsschiff bekannt und werden diesen mitgeteilt.

Am 30.01. um 14,45 Uhr hört  die Sitzwache die erste Pan-Meldung der "Nordkapp" und die Mitteilung an deren Schwesterschiff "Nordnorge". Es ergeht Funkalarm, die Seewache zieht auf, das Schiff geht in volle Auslaufbereitschaft. Der Kapitän setzt sich mit der Nordnorge in Verbindung und läßt sich die Lage schildern. Es läuft sir Standard-Havarieroutine an, es besteht keine unmittelbare gefahr des Sinlens, aber der Havarist macht Wasser im Achterschiff. Man beschließt auf ihm, durch Umpumpen von Ballast und Treibstoff das Schiff zu krängen und anzuheben, um vom Felden freizukommen, zudem wartet man auf die Tide und günstigen Wind. Das Wetter ist rauh, aber in Lee der Desception Insel erträglich. Es herrschen eine Temperatur von 11 Grad, also für die Region "erträgliche Umstände". Es wird entschieden, ein Vorausteam aus Bergungsexperten mit Ausrüstung zu fliegen und mit dem schiff nachzukommen. 15 Mann und Ausrüstung gehen an Bord des Flugbootes. Es startet um 16.00 Uhr und geht auf den ettwa 520 Km langen Flug. Nach knapp einer Stunde wassert es in der Nähe des Havaristen in Lee der Insel Desception in rauher See und rollt den Rest der Strecke auf der See zum Havaristen.  Der Wind hat inzwischen wie der Seegang abgenommen. Um 17,30 Uhr liegt das Flugboot neben dem Havaristen. Mit den Zodiacs des Havaristen werden die Leute auf den Havaristen gefahren, in weiteren Fahrten folgt die Ausrüstung. Zwei Taucher sind im Team, die das Schiff kurz darauf untersuchen. Hauptschaden ist ein Riss an Steuerbord achtern in bereich der Bunkerzellen, dazu sind längs der Deite einbeulungen festgestellt worden und angebrochene schweissnähte, die jedoch noch weitgehend dicht halten, wie die Begehung der Innenräume ergibt. da jedoch gefahr des Aufberechens besteht werden die betroffenen Räume und Zellen geschlossen und unter Druck genommen. Die Maßnahmen der Schiffsleitung haben Erfolg, kurz nach 18 Uhr ist das Schiff wieder frei. Da die beschädigungen schon feststehen werden die betroffenen Räume geschlossen, abgestützt und über die mitgebrachte Ausrüstung unter Überdruck gesetzt. Die Leckstelle wird zunächst isoliert. Das eingedrungene Wasser gefährdet die Stabilität nicht gravierend und bringt das Schiff noch nicht in Gefahr. Das Rettungsschiff wird fortlaufend unterrichtet.

Es ist um 15,30 Uhr ausgelaufen und läuft mit hoher Fahrt zum Havaristen. Da sich die See ausreichend beruhigt und der Wind abgenommen haben bleibt das Flugboot beim Havaristen, bis das Schiff eintrifft. Der Havarist tritt mit kleiner Fahrt die Reise zum Notankerplatz an, das Flugboot rollt mit. Nach 13 Stunden, um 4 Uhr morgens am 01.02.2007  trifft das Rettungsschiff auf den Verband, der inzwischen fast den Ankerplatz erreicht hat. Nach einer umfassenden Besprechungen und Lageanalysen wird das Flugboot entlassen, das nach Ushuaia zurückfliegt und in weitere Bereitschaft geht. Es wird beschlossen, die Passagiere zunächst an Bord zu belassen, da keine unmittelbare Gefahr des Sinkens besteht. Inzwischen ist auch die "Nordnorge" auf dem Weg zum Havaristen. Die "Endurance" hat ihre Hilfe angeboten, diese wird aber nicht mehr benötigt, sie setzt ihre Patroullienfahrt fort. Das Bergungsteam beschließt, eine Leckpatsche anzubringen. Dazu schweißt das Taucherteam in den nächsten Stunden Schraubbolzen auf die Bordwand, an der eine Leckpatsche aufgesetzt wird als Senkkasten. Dann wird dieser mit unter Wasser abbindendem Zement verfüllt. Nach dem Abbinden wird begonnen, die gefluteten Zellen lenz zu pumpen, was gelingt. Anschließend werden die Zellen unter Druck gesetzt. Damit schwimmt das Schiff wieder auf ebenem Kiel und ist vorerst dicht. Am Abend des 02.02. sind die Arbeiten beendet. Da das Schiff selbst fahren kann wird beschlossen, die Passagiere nicht auszubooten, sondern in Geleitschutz nach Ushuaia zu bringen. Die aufziehende Wetterfront veranlasst die Einsatzleitung jedoch, zunächst vor Anker liegen zu bleiben und dort das Wetter abzureiten, da man in Lee der Inseln im Windschutz liegt. Die Schiffe werden jedoch bereit gemacht, jederzeit Ankerauf zu gehen und auszulaufen, um das Wetter im freien Wasser abzureiten, wenn es erforderlich würde. Wird es aber nicht. am Morgen des 04.02.2007 verläßt der Verband die Ankerreede und läuft ohne weitere Probleme nach Ushuaia, wo die Passagiere an Land gehen und mit inzwischen eingetroffenen Linienmaschinen, welche die Reederei besorgt hat, ausgeflogen werden. Die "Nordnorge" setzt ihre Reise fort und beendet isie ohne weitere Probleme. Für alle Passagiere war das ein großes Abenteuer, von dem sie noch lange zehren werden.

Das Rettungsschiff geht wieder auf Station. Es nimmt  Versorgungsgüter für mehrere Fortschungsstationen und Personal für diese an Bord und läuft wieder aus. Das Flugboot fliegt  Teile davon  von Buenos Aires nach Ushuaia ein.  Anschließend fliegt s zu einem Medevac-Noteinsatz ezu einer station und fliegt dort einen Schwerkranken aus, der in einer großen Klinik un Buenos Aires versorgt werden wird, das Medevac-Kit an Bord sorgt für einen sicheren Flug des Patienten, der aufgrund seiner Erkrankung niedrig geflogen werden muß. Bei der Stationsversorgung wird auch eine C 17 eingesetzt.

In der Wintersaison wird nach Eislage die Stationssicherung von Kapstadt und Melbourne, Australien, hergestellt.

 

So könnte sich der Fall abgespielt haben vorbehaltlich das tatsächlichen Schäden, die nicht bekannt sind. Aber auch wenn die Schäden schwerer gewesen wären wäre der fall nicht voel anders gewesen, dann hätte das Rettungsschiff die Passagiere und entbehrlichen Teile der Besatzung an Bord genommen und in einem halben Tag nach Ushuaia gebracht, um anschließend zum Havaristen zurückzukehren, um ihn weiter zu sichern und einzubringen.

 

Die eingesetzten Kräfte:

 

S.A.R. - Rettungsschiff der "Angel"-Klasse,

S.A.R. - Flugboot:  Berijew BE 42PE

 

 

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