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Die Golf-Katastrophe, der Fall BP

 

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexico wird sich verschärfen und die wohl bisher größte Oilspill-Katastrophe aller Zeiten werden. Nachdem alle Dichtungsversuche fehlgeschlagen sind steht nun der weitere Termin August auf der Agenda, den hoffentlichen Erfolgstermin der Entlastungsbohrung. Es wurde bekannt dass der BP-Konzern möglicherweise schadhafte Sicherheitsventile verwendete und diese in Kenntnis des Problems nicht ersetzte. Vermutlich aus dem Grund, wenn man spekulieren will, weil der Druck im System in den Wassertiefen den Austausch schwierig und risikoreich gemacht haben könnte, wir wissen es noch nicht. Vergleichbare Lagen gibt es in der Nordsee und sicher auch anderswo. Abgesehen von den verlorenen Mengen ist der biologische Schaden mehr als extrem. Ob BP als haftendes Unternehmen das wirtschaftlich überstehen wird werden wir noch sehen. Ob es die die Aufsicht führende US-Administration politisch überleben wird ist ebenfalls noch offen den eines steht schon jetzt fest, gerade der konservative Block in den USA war und ist mit der Wirtschaft eng vernetzt und ließ hier offenbar "großes Wohlwollen" walten. Auch die zu Hilfe gerufene US-Navy kann nicht helfen weil sie nicht über die ausreichenden technischen Mittel verfügt.

Inzwischen sind Tiefseebohrungen und neue Lizenzvergaben insbesondere in der Arktis ausgesetzt worden. Es zeigt sich das die Havarieabwehr in solchen Tiefen nicht sicher beherrscht wird. Bisher ging man davon aus, dass gerade die Tiefseereserven die Ölreserven erheblich ausweiten und damit das Nachdenken über Alternativen obsolet machen. Nun wissen wir, das war ein Irrtum. Es ist ohnehin Unsinn, diese so wertvollen Kohlenwasserstoffe als Industrierohstoff der Chemie und der Materialien, Basis unserer Zivilisation, schlicht zu verbrennen. Als Brennstoffe und Energiebasis sollten andere Stoffe genutzt werden, vor allem solche die erneuerbar sind.

Offensichtlich stimmen die gemeldeten Ölmengen mit den ersten Angaben von BP nicht überein. Neuere Schätzungen gehen von höheren Mengen aus, die an der Oberfläche nicht präsent sind. Möglich dass sie in tieferen Schichten deponiert sind, niemand weiss das genau. Es gibt auf dem zivilen Sektor keine ausreichenden Tieftauchgeräte zu bezahlbaren Preisen wie nach Menge, um das umfassend und größerräumig zu überprüfen. Es gibt nicht genügend entsprechend ausgerüstete Forschungsschiffe.

Unser Programm würde hier sehr helfen. Als ich die Fotrschungsschiffe plante samt deren Ausstattung mit Tieftauchgeräten hatte ich diesen Fall nicht im Visier. Wohl aber die Überprüfung solcher Tiefanlagen. Nun ist der Nachweis der Notwendigkeiten schneller erfolgt als ich es erwartet habe.

Das gilt in gewisser Weise auch für das Oil-Skimming. Es zeigt sich dass unsere Schiffe in der Aufnahmekapazität und technischen Leistung ausbaubar sind.

 

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Rev. 000/00 01.06.2010