13 Jahre Galgenfrist? Die Debatte hat
begonnen.
Aktuelle Lage nach den aktuellen Umwelt- und
Wirtschaftsberichten - kurze Zusammenfassung
Der G8-Gipfel
ist vorbei. Unter Bezugnahme auf den IPCC-Bericht der UNO von 2007, siehe auch
den Stern-Bericht, wurde entschieden, der Mensch ist der Hauptverursacher des
Klimawandels. Hauptproblem sei der Ausstoß von Stickoxyden (CO2), aber auch
Methangas. Hauptproblem sei die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Diese Meinung
wird jedoch nicht von allen Fachleuten und Staaten geteilt. Vorbehalte bestehen
insbesondere in den USA, China, und Indien, also bei den alten und neuen
Hauptemissären dieser belastenden Gase.
Unstreitig ist bisher bei
allen Fachleuten, dass sich im Klima einiges tut und dass wir teils sehr
drastische Folgen zu erwarten haben, wenn das eintrifft, was prognostiziert
wurde. Noch kann niemand sagen, ob das wirklich eintrifft oder noch schlimmer
wird. Was wir nach der Würdigung aller Thesen wirklich wissen ist, dass wir
nichts sicher wissen, das wir die eigentlichen Vorgänge noch gar nicht richtig
verstanden haben und unsere Berechnungsgrundlagen noch sehr lückenhaft sind.
Aber wir sehen Zunahme von Ereignissen und deren Schwere, scheinbar aber mit
realem Hintergrund. Die Statistik gibt hier recht, was andere wieder
bestreiten. Kurzum, wir müssen uns eingestehen, dass wir von einer Flut von
Daten durch neue Systeme überrollt worden sind, die zu Spekulationen Anlass
geben, zu Furcht und Besorgnis, und von denen wir jedoch wissen, dass wir
längst noch nicht alle Fragen kennen, die zu stellen wären, um tragfähige
Antworten zu erhalten.
Eines ist aber geklärt:
Schon angesichts der schwindenden Ressourcen sind wir verpflichtet,
umgehend neue zu erschließen, vor allem natürliche und erneuerbare, und dieser
Strukturwandel ist der Megadeal des Jahrtausends, er läutet eine neue Epoche
der Menschheitsentwicklung ein. Man beginnt schrittweise zu erkennen, welches
wirtschaftliche Potenzial dort begraben liegt. Das auch im Interesse der
Reduktion aller menschlich erzeugten Emissionen jeder Art, und geklärt
ist, dass die Menschheit wesentlich an Klimafolgen beseitigt sein kann und ist.
Geklärt ist inzwischen auch,
dass es einige sehr wichtige Faktoren gibt, die möglicherweise bisher noch
nicht ausreichend in die Klimamodelle eingegangen sind: die Entwicklung der Wolken
und der Stäube in der Luft und deren Auswirkung auf dem Treibhauseffekt.
Dazu die Wirkung der Sonnenaktivitäten -UV-Strahlung insbesondere - und
die zyclische Kreiselbewegung der Erdachse mit verschiedenen Effekten, der
Milankovitch-Zyclus. Zu würdigen ist auch das "Arctic Ocean Model",
also das zyclische Abschmelzen und Ansteigen der Poleiskappen verbunden mit der
wieder einsetzenden Abkühlung und sich erhöhenden Niederschlägen, woraus der
Wiederanstieg der Vereisung folgt. Wesentlich bei allen Effekten ist der
Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre verbunden mit Feinstäuben als Kondensationselemente
wie als Reflexionssysteme für die Sonneneinstrahlung und -energie. Ein weiterer
durchaus vom Menschen mit beeinflusster Effekt ist der ansteigende Säuregehalt
der Meere. Der ph-Wert sinkt, die Meere werden zunehmend sauer. Ursache ist der
Eintrag von CO2 in die Meere, aber auch Öl. Das ist problematisch für alle
kalziumskelettbildenden Organismen, insbesondere jene, die am Beginn der
maritimen Nahrungsketten stehen, sowie jene, die riffbildend die
Hauptlaichgebiete bilden, die höchste Artenvielfalt generieren und die
Küstenschutzwirkung entfalten. Das kann gravierende Folgen für die
Populationen in den Meeren haben. Solche Vorgänge sind aus der Paläontologie bereits
bekannt. Neu ist auch die vergleichende Paläontologie im Sinne der
Klimaforschung, also der Vergleich mit bereits stattgefundenen Ereignissen und
den daraus zu folgernden Wahrscheinlichkeiten und Zukunftsoptionen. Steigt der
CO2-Gehalt weiter wie bisher wird erwartet, dass um 2200 ein kreidezeitlicher
CO2-Gehelt erreicht wird, bei dem wärmeabhängige Lebensformen in den Meeren
insbesondere Vorrang haben und kaltwasserabhängige Lebensformen dramatisch
zurückweichen werden, das wird einen radikalen Wandel der
Nahrungskettenstrukturen bedeuten. Ferner würde das Klimagefälle zwischen
Äquator und Polregionen verringert werden und die Meeres- und atmosphärischen
Strömungssysteme wie wir sie derzeit kennen kollabieren und sich neu
konfigurieren mit ebenfalls gravierenden Folgen. Unberechenbar auftretende
Variablen dabei sind seismische und Vulkanaktivitäten und deren Folgen mit
globaler Klimafolgenwirkung.
Offen ist weiterhin, welchen
Anteil dabei die Menschen generieren als Volumenanteile und welche Anteilswirkung
diese und deren Veränderungen haben werden. Insgesamt steht eine Klimawende
bevor unabhängig von einzelnen Komponenten, die einen solchen Klimaausschlag in
so kurzer Zeit bewirken kann, wie es ihm seit Millionen Jahren nicht gegeben
hat. Das wird sehr gravierende Folgen für alle Biotope und Lebensformen haben.
Unklar ist auch, in welchen Volumen sich die Lebensgrundlagen in der Ernährung
und dem Wasserhaushalt der Erde ändern werden.
Von
kosmischen Bomben und Meteoreinschlagsoptionen sowie Eruptionen von
Supervulkanen wie unter dem Yellowstone-Nationalpark und neu entdeckt unter
Süditalien z.B. muss hier gar nicht erst gesprochen werden. Noch weniger von
durch Galaxien reichende Gammastrahlenschauer als Folge von Sternexplosionen,
die alles Leben auf dem Planeten binnen Minuten auslöschen könnten. Diese
Probleme haben eine metaphysische und religiöse Komponente, da dieses neue
Wissen bisher unbekannt und nur durch "höhere Mächte" erklärbar war.
Faktisches Wissen und religiöser Fundamentalismus kollidieren hier in der
schwerstmöglichen Art und Weise. Wissen und Wissen für jedermann gefährdet den
Fortbestand ist der Feind jeder Religion. Hierin sind sich Religionen und
tradierte unbewegliche Wirtschaftsunternehmen gleich: passen sie sich nicht an
gehen sie unter und verschwinden vom Markt.
Zusammengefasst werden diese Ereignisse unser
Leben radikal verändern können und das je nach weiterem Verlauf - teils lokal
sehr verschieden wirkend - auch tun. Alles, was schädliche Emissionen
reduziert ist sinnvoll, auch wenn es derzeit weiter streitig ist, wieweit sich
das tatsächlich auswirken wird. Für die lokalen Mikroklimate - entscheidend
wesentlich für unsere Siedlungs- und Lebensräume - haben diese Folgen teils
sehr dramatische Auswirkungen, sieht man allein die Smog-Belastungen der
Hauptballungsgebiete. Inwieweit wir regelnd in das Großklima eingreifen können
ist weiter streitig und offen.
Mit dem G8-Gipfel hat das Thema Eingang in die "hohe
Politik" gefunden. Weit wesentlicher ist aber die wirtschaftliche Reaktion
im Sinne Verbrauch, Emission, Verschwendung und Generierung sowie Nutzung sich
daraus ergebender neuer Märkte und Anlagegewinne. Hier wird entschieden, was
weiter erfolgen wird. Das insbesondere, wenn hier "Halbwahrheiten"
als Marketing- und Umsatzförderungsmittel zu "Glaubenssätzen" und
ideologischen Dogmen hochstilisiert werden. Das geht einher mit dem Problem,
dass die bestehenden Religionen zunehmend keine Antworten mehr auf diese
Neuheiten haben, zumal diese in deren statischen Gotteswelten keine dynamische
Wiederspiegelung finden und mit "ewigen Wahrheiten"
argumentieren, die wie wir heute wissen nicht existieren und neu lernen, dass
der stete auch dramatische Wandel mit hohen Verlusten bis zur Auslöschung
unserer Existenz das Normal ist, also eine dynamísche und damit erheblich
risikoreichere Welt als bisher vorgestellt. Wenn man dies neu entdeckte Dynamik
des steten Wandels als kosmisches und damit göttliches Schöpfungsprinzip
anerkennt sind die bisherigen Götterwelten obsolet und müssen neu erschaffen
werden. Was bleibt ist die empirische psychosoziale Menscheitserfahrung, die
aber ebenfalls sich wandelt in der Weise, wie sich unser Wissen, unsere
Selbstwahrnehmung und unsere geistig-mentalen Fähigkeiten sich verändern und
optimieren, denn auch wir unterliegen ja dem Wandel als Spezies. Wie
Projekte mit dem experimentellen Nachvollzug des Lebens in verschiedenen
Epochen zeigen gibt es für den Menschen kein einfaches Zurück in die Mentalitäten
der Steinzeit und Frühgeschichte. Das würden wir in den modernen
Industriekulturen nicht überleben, da uns dazu diese Erfahrungen und die dafür
erforderlichen körperlichen Fähigkeiten heute fehlen, es sei denn wir müssten
sie uns - z.B. durch Änderungen in unseren Lebensräumen erzwungen - unter
hohen Verlustraten neu erarbeiten im Anpassungsprozess. Zugleich kann dieser
Wandel zum Motor werden, uns selbst massiv weiterzuentwickeln und einen
"evolutionären großen Schritt" zu machen im Zuge der nun anstehenden
Evolution des Geistes, also des Wissens und des kreativen Umgangs damit,
nachdem wir die Jahrhunderte zuvor damit verbracht haben, unsere mechanischen
Fähigkeiten durch Technik zu optimieren und damit Erfolge erzielt haben, von
denen wir bisher glaubten, sie seien für unsere Ahnen unvorstellbar. Wie die
Altertumsforschung heute zeigt, wurden viele der Techniken, die wir heute
optimiert haben, schon vor Jahrtausenden erdacht und erfunden, wir müssen also
auch vorsichtig sein mit dem Urteil über unsere Ahnen. Vergessen wir nicht dem
gegossenen Bronze-Wasserhahn aus den Schiffsfunden vom Nemi-See, den
Megaschiffen des römischen Kaisers Caligula vor 2.000 Jahren. Er könnte aus dem
Baumarkt von nebenan stammen und sieht noch genauso aus wie sein Gegenstück aus
der Antike. Die Funktion gibt hier die Form und Technik vor.
Was bedeutet das für das Stiftungsprojekt?
Nie war es so wertvoll wie heute, nie wurde es
so dringend und nötig gebraucht.
Die Menschen einigen sich merkwürdigerweise sehr rasch, auch
unter Feinden, wenn eine übergeordnete gemeinsame Bedrohung besteht. Wenn sich
keine Lösung abzeichnet reflektiert sich die Furcht auf
Ersatzverantwortliche als "Sündenböcke". Die Weltgeschichte ist
voller Zeugnisse solcher Vorgehensweisen vieler Arten. Das letzte aufgelöste
Band solcher Art war der Ost-West-Konflikt samt Atomtodbedrohung als einendes
disziplinierendes Element. Nach dessen Zerfall entstand ein Vakuum, dessen
Neusortierung noch andauert. In die laufenden nicht unkritischen Prozesse
hinein schlägt nun das Klimaproblem als Bedrohung für jedermann in jeder Gesellschaft,
egal woher er kommt, was er glaubt, wie arm, wohlhabend und gebildet er ist.
Auch wer sich eine Klimaanlage leisten kann wird diese verlieren, wenn der
Treibstoff ausgeht und der Strom ausfällt. Vor diesen Folgen sind wir alle
gleich wie vor dem Tod. Das ist eine neue existenzielle Erfahrung, die wir so
noch nicht kennen gelernt haben. Und es liegt nicht in der Hand einer
entrückten übergeordneten Macht, diese Gefahren zu reduzieren, sondern in der
Hand eines jeden Einzelnen und dem Summenergebnis des Handels und Unterlassens
Aller, wobei sehr Viele weniger unmittelbar beitragen können und andere Wenige
Schlüsselentscheider mit Globalverantwortung sind. Wir stehen hier zugleich vor
einem intellektuellen Quantensprung unser Selbsterkenntnisfähigkeit und deren
gesellschaftlicher Akzeptanz. Das dürfe die schwierigere Aufgabe sein, da das
zunächst die Grundsätze aller Strukturen, Erfahrungen, Traditionen und
Weltanschauungen samt Glaubensdoktrinen angreift und in Frage stellt, also die
bisherige gesichert erscheinende "ewige Existenz". Das Kernproblem
sitzt in unseren eigenen Köpfen. Da ist es zuerst zu lösen. Fähig dazu sind wir
allemal, da wir die Probleme erkannt und ausformuliert haben. Es ist nun eine
Frage des Wollens. Wie sagte ein führender Funktionär des Weltskisportverbandes
auf die Reporterfrage, ob zukünftig die Weltcups der Rennsaison wegen
Schneemangels in den Alpen auf den Hängen des Himalaya ausgefahren werden
,"Wenn das so passiert was angekündigt wird käme es wohl dahin, aber das
will ich einfach nicht glauben" (Tenor). Wir haben es also vor allem mit
einem "Glaubensproblem in den Chefetagen" zu tun?
Die UNO schätzt, dass wir ca. 16 Billionen Dollar = 1 % der
Summe der globalen Volkswirtschaftsökonomieerträge in die Hand nehmen müssen, um
diese Extremfolgen zu vermeiden und die Frist der 13 Jahre noch wirksam nutzen
zu können. Das ist zugleich ein enormer Investitions- und Verbrauchermarkt,
eine Geldschwemme in neue Märkte und Reformprojekte. Soeben wurde
veröffentlicht, dass weltweit die Kosten für die Rüstung stark gestiegen sind.
900 Billionen Dollar wurden aktuell ausgegeben. Amerika liegt mit 43 % an der
Spitze der Waffenexporteure, gefolgt von Russland und Deutschland. Legt man
diese Summe auf einen Pro-Kopf Anteil an der Bevölkerung um führt Deutschland
die Liste der Waffenexporteure mit erheblichem Abstand an.
Gemessen daran sind die Aufwendungen für den Klimaschutz aus der
menschheitlichen Portokasse zu bezahlen zu Gewinnoptionen, die weit darüber
liegen.
Betrachtet man die elektronische Entwicklung gehen mit rasantem
Tempo militärische Technologien in den zivilen Sektor ein mit hohem allgemeinen
Nutzen, in Materialien z.B., die der Sicherheit und Flexibilität nutzen, siehe
Verbund- und Kohlefaserwerkstoffe, das GPS-Navigationssystem und Wärme-,
Infrarot- und Nachtsichttechnik, und vieles andere mehr. Zugleich kann man
heute mit Telespielekonsolen auch Waffensysteme steuern. Die Technik wird
austauschbar.
Da liegt
der Gewinn sozusagen auf der Strasse, man müsste sich nur bücken, um ihn
aufzuheben. Manche verwechseln das mit der Verbeugung vor den Pöbel und
"Freakszenen" als Gesichtsverlust der hierarchischen gewachsenen
Macht samt Furcht vor Einbruch einiger Börsenwerte bei den Unternehmen, die
hier die fälligen Anpassungen nicht mitmachen und aus dem Markt ausscheiden
wollen. Die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklungen sind noch deutlich
unterbewertet. Derzeit gilt es noch als moralisch bedenklich bis
"politisch nicht korrekt", mit einem solchen Katastrophenszenario
Geld verdienen und Gewinne machen zu wollen. Genau das wird aber erforderlich
sein, die Geldmengen aufzubringen und zu bewegen, um die Aufgaben zu
bewältigen, die sich nicht nur in den Klimafolgen darstellen, sondern mit einer
Neustrukturierung unser gesamten planetaren Wirtschaftswelt und den
technologischen Grundlagen unserer Zivilisation, also unseren materiellen
Lebensgrundlagen, da uns die bisherigen Grundlagen der Rohstoffe und fossilen
Energieträger in Kürze abhanden kommen werden, und Ersatz dafür haben wir noch
immer nicht. Hier wird also mehr Geld in die Hand genommen - und dazu
verdient - werden müssen, als bisher. Wenn wir nicht eine Gewinnsituation aus
dieser neuen Lage generieren, daraus neue Geschäftsmöglichkeiten und Arbeit für
Viele schaffen, werden wir sicher nicht die Mittel und Möglichkeiten haben,
diesen strukturellen Wandel vollziehen zu können.
Das als
Ausriss der vielfältigen Detailprobleme, die uns erwarten, und auf die wir
reagieren müssen.
Diese
neue Situation enthält auch ein weltanschauliches Problem, eine Cäsur der
Glaubensmodelle, eine Infragestellung der bisherigen Systemordnungen. Davon
gehen konkrete politische Folgen und Verhaltensweisen aus.
Ein
tragender Grundpfeiler dieser "Ordnung von Gottes Gnaden" ist
gefallen, die statisch-hierarchische stabile Ordnung dieses Denk- und
Weltbildes, das aus einer Zeit stammt, als die Weltbevölkerung sehr wesentlich
geringer war, das heutige Wissen weitgehend noch unbekannt war und die
Gesellschaften sich in Familien, Clans, Stämme und Sippen sowie Herrschafts-
und Staatengebilde ordneten, die von einer klaren Machthierarchie teils als
Familienbesitzstand in über Jahrhunderte wirkenden Dynastien gelenkt wurden.
Diese Strukturen waren klar personalisiert in Leitmenschen und deren amtlichen
Funktionen. Diese Strukturen wirken auch heute noch fort und sind lebendig.
Diese Ordnung enthält ein Verantwortungsdelegat für das eigene Tun und Lassen
an die Weisung der nächsten oberen Instanz, an deren Spitze ein Gott steht, der
die oberste Instanz darstellt und die von ihn bestellte oberste
Regentschaftshierarchie und die Geschicke aller lenkt. Das ist ein hoch
durchbürokratisiertes System, dass zugleich in seiner Klarheit bisher
Sicherheit bot. Wenn etwas gut war freute man sich und dankte den Oberen und
Gott, und wenn etwas schlecht war, dann war es ebenfalls Gottes unergründlicher
Wille und ergeben hinzunehmen. Heute könnte das bedeuten, nichts zu tun
und gottergeben uns selbst untergehen zu lassen, "so Gott will", als
politisches und ideologisches Konfliktfeld. Ob es Gott recht wäre, wenn sich
seine "Krone der Schöpfung" selbst beseitigt wage ich persönlich zu
bezweifeln, zumal er schon einmal die Sintflut geschickt hat mit Neubegründung
einer menschlichen klüger gewordenen Zivilisation als neue Chance, nachdem er
"die Dummheit persönlich ersäuft hat". Schon damals hat er den
Menschen nicht erspart, selbst zu denken und Entscheidungen zu treffen, siehe
der Fall der Arche Noah.
Die
heutigen Führungsstrukturen sind weitgehend entpersonalisiert, undurchschaubar
und damit "übermächtig" geworden, der Bürger wird von einem Mostrum
geführt, und das mit harter Hand, dass dem Gedanken der freiheitlichen Demokratie
weitgehend widerspricht und ebenso statisch erscheint wir ein Kaiserreich.
Solche Anonymität nährt den Gedanken, die Wahrnehmung der Hilflosigkeit, des
Aisgeliefert seins und den Gedanken an neue überschaubare personalisierte
Führerschaften, also an neue Heilsbringer, Befreier und "neue
Führer".
Zu sehen
ist die soziale Versorgungsfunktion darin als aktuelles Problem für
u.a. China und dessen rapider Überalterung als Fehlen ausreichender Zahlen
an Kindern; ein Problem, dass alle Industriestaaten betrifft, auch Deutschland
in erheblichem Umfang. "Draußen vor der Tür" stehen arme aber
bevölkerungsreiche sehr junge Gesellschaften, die Leben und Lebensperspektiven
wollen und brauchen, und die besonders von Armut, Zurückweisung, Krankheiten
wie AIDS, Malaria u.a.m. gezeichnet und betroffen sind, und die "an
unserer Lebensart" partizipieren wollen und dürfen nach den
Menschenrechten, auf die sich die Weltgemeinschaft vertraglich zur Einklagbarkeit
festgelegt hat. Würden diese Gesellschaften mit den verbrauchs- und
emissionsintensiven Technologien von heute aufgefördert, bräche das Klima auf
der Erde gänzlich zusammen, wären in wenigen Jahren die Ressourcen und
Rohstoffe aufgebraucht, wäre das Industriezeitalter final beendet, das ist klar
prognostiziert und liegt auch für den Normalbürger einfach erkennbar auf der
Hand. Uns bleibt als Ausweg Defakto nur "die Flucht nach vorn". Das
Stiftungsprogramm setzt dieses bereits im finanztechnischen,
organisatorischen, personellen und technologischen Konzept um und passt es den
hoffentlich rasch folgenden weiteren Neuheiten umgehend an, das sieht das
Konzept bindend vor.
Expansion
ist der Motor aller Lebensbereiche. Ohne Fortentwicklung gibt es keinen
Fortbestand, es sei denn, man beschränkt sich auf das was man hat bei offener
Frage, wie weit das vorhalten kann. Eine Population definiert sich aus der Zahl
der Individuen und dem Angebot an Nahrung (Versorgung). Sind die Verhältnisse
ausgeglichen ist eine Population stabil mit Option der Vermehrung der
Individuen. Vergrößert sich eine Population muss sie expandieren oder sie
verhungert auf ein wieder tragfähiges ausbalanciertes Maß, und der
Populationskreislauf der Expansion beginnt von vorn, das hat die Forschung im
Bereich der Chaos-Physik eindeutigst experimentell nachgewiesen. Alternativ
nimmt die Evolution Anpassungen vor, um neue Lebensraumnischen zu erobern und
erfolgreich zu besetzen. Das ist das Stand der Erkenntnisse. Für den Planeten
ist es also kein Problem, mit den Folgen des Menschen fertig zu werden und sich
anzupassen bei hochdramatischen Katastrophen im Einzelnen. Ob wir als
Menschheit die Folgen unserer eigenen Existenz überleben oder eine aussterbende
Spezies werden ist offen. Die Erde kann auf uns verzichten. Wir nicht auf
unseren Lebensraum und unsere Lebensgrundlagen.
Dass wir hier selbst verantwortlich sind und in der Pflicht
stehen, selbst handeln und entscheiden zu müssen, und niemand uns das abnimmt,
ist sicher der bisher größte intellektuelle und Kulturschock der bisherigen
Menschheitsgeschichte.
Die Menschheit wird "erwachsen". Sie muss Verantwortung
für sich selbst und damit zugleich für das planetare System übernehmen, oder
das Ende der bisherigen Denk- und Lebensform ist in sehr naher Zukunft zu
erwarten.
Die
Lebenswelt der hochindustrialisierten Gesellschaften wird mit dem Ende der Standorte,
Ressourcen, Verkehre und der allgemeinen Lebensfähigkeiten wohl zuerst
untergehen, sie würde das Schicksal etlicher vorangegangener Hochkulturen
teilen. Übrig blieben jene - die Mehrheit der Weltbevölkerung - die noch in der
Lage sind, sich aus der eigenen Umgebung zu ernähren und zu erhalten. Da diese
sich klimatisch radikal verändern wird sind auch hier dezimierende massive
Reduktionen, Wanderungsbewegungen und Kämpfe um die Restressourcen zu
erwarten. Zugleich streben diese Gesellschaften die gleichen Lebensbedingungen
und Individualrechte an, wie sie in den Industrieländern Standard geworden
sind, als ebenso vollkommen natürliche Entwicklung. Das kollidiert mit der
Besitzstandverteilung in der Welt, bei denen mehr als 50 % der Besitzstände in
den Händen von 2-10 % der Weltbevölkerung liegen je nach Berechnungskriterien,
geprägt von und gebildet im Rahmen der klassischen Hierarchien. Dabei ist
zu sehen, dass dien Wurzeln dieser Expansionsmodelle nicht im Ausbau der
wirtschaftlichen Fähigkeiten aus Technologie und Optimierungen lagen, sondern
in der Okkupation der Ressourcen anderer zu gleichen wirtschaftlichen und
technologischen Standards, aus denen Expansion vor allem durch Eroberung und
Wegnahme zu generieren war. Das römische Imperium scheitere an dieser Hürde und
nicht nur dieses. Nachdem alles erobert und weggenommen war, was erreicht
werden konnte, brach das tragende (wirtschaftliche und damit soziale) System
zusammen, da die Leistungsversprechen nicht mehr erfüllbar waren. Diese Regeln
gelten im Prinzip des wirtschaftlichen Wettbewerbs auch heute noch.
Kriegerische Eroberungszüge sind heute eher kaum noch möglich, hier haben wir
einen weitgehend statischen Zustand derzeit erreicht. Wie lange dieser stabil
bleiben wird vermag niemand zu sagen.
Bemerkenswert
dabei ist, wenig beachtet bisher, dass es zunehmend "politisch nicht mehr
korrekt" ist, Soldaten als Staats- und eigene n Angehörige in
Kriegen und Auseinandersetzungen unter Kriegsebene zu verlieren
insbesondere bei Streitigkeiten anderer untereinander, wenn Befriedungen
zwingend geworden sind. Es werden Milliarden Summen in technologische
Neuentwicklungen zur Kriegsführung ohne Soldaten im aktiven Kampf im
unmittelbaren Gefecht aufgeboten, um einzelne Leben und Personen zu schützen.
Dieses Vorgehen ist sicher nicht allein eine neuer humanitärer Standard,
sondern lässt sich aus den Überalterungen der Hochtechnologiegesellschaften zur
"Personalknappheit" wie den erforderlichen Fachausbildungen und deren
Aufwendungen ebenso herleiten. Technik als Massenverbrauchsgut wird
billiger als der Kostenfaktor Mensch; "Humanität wird bezahlbar und
rechnet sich" sozusagen. Das ist eine neue Dimension. Ihr steht diametral
die Menschenverachtung des Individuums und fremder Leben zum gezielten Tötungswillen
gegenüber, gegen die sich die Angegriffenen zur Wehr zu setzen haben mit guten
Gründen, da es heute nicht mehr in einer sich global organisierenden Welt
akzeptabel sein kann, soziale, Meinungs- und Ideologiekonflikte mit Gewalt und
Tötungswillen gegenüber Andersdenkenden und Andersglaubenden auszutragen, als
eines der Hauptprobleme unserer Zeit und dieser Tage. Diese tradierten
Menschenbilder hatten als Grundlage, dass das Leben, die Individualität des
Einzelnen wenig galt, der expansive Verdrängungswettbewerb die Regel war auch
unter kalkulierten Personalverlusten, gipfelnd in den Abnutzungsschlachten des
Ersten Weltkrieges (1914 -18), bei denen die Generalitäten danach planten, wer
nach Ende des Abschlachtens die Personalüberzahl behalten würde und damit die
Schlacht und den Krieg gewinnt. Hinter dem Tod im Schützengraben des
Stellungskrieges standen die Statistiker der Generalstäbe. Es wurden
vorsätzlich Mengenwerte der eigenen Bevölkerungen geopfert für den Sieg und
"im Namen Gottes". Man nutze also die individuellen Fähigkeiten
lediglich aus. Mit der Aufklärung und Demokratie wurde ein neues Menschenbild
entworfen, das dem Einzelnen hochmotivierend erlaubte, neue Kräfte zu
mobilisieren, die den extremen wirtschaftlichen Erfolg der Industriestaaten
begründeten als unumkehrbarer Prozess aus heutiger Sicht in der allgemeinen
Gesellschaftsentwicklung. Jeder konnte am Erfolg partizipieren, nicht nur der
Regent und dessen Clan. Zugrunde lag aber weiterhin das klassische Expansionsmodell,
dass wie wir heute wissen an seine neuen Grenzen stößt, wenn wir uns nicht
anpassen und unsere Ressourcen schonen sowie neue zum Ersatz erschließen. Das
unter dramatischsten Bedingungen auch der Gegensätze in allen Bereichen. Die
Gesellschaft wächst von der Familie, der Sippe, der Nation zu einer
Globalbevölkerung zusammen und wird sich dessen bewusst. Nach der Evolution der
Muskelkraft mit Hilfe der Maschinen steht nun der Schritt der Evolution des
Denkens, der Menschen- und Gesellschaftsbilder an, damit untrennbar verbunden
der sozialen und Versorgungssysteme samt ausreichender Einkommen, von denen die
Menschen sich selbst unterhalten können und der Allgemeinheit nicht zur Last
fallen, wie es im Behördendeutsch bezeichnet wird, zur Anpassung an die globale
Lebenswirklichkeit. "Die Traumwelt ist zu ende", das reale Leben hat
uns erreicht und seine Gestalt kann uns die Furcht lehren.
Dennoch besteht kein Grund zum Verzagen. Da wir fähig
sind, das zu erkennen, sind wir auch fähig, wie bisher Antworten auf die
anstehenden neuen Probleme zu finden und diese lösen zu können, diese Fähigkeit
haben wir. Nun müssen wir das akzeptieren und uns anpassen, also erkennen und
nach dem Stand der Erkenntnisse handeln und Entscheidungen treffen. Die
PetArt-Stiftung ist eine der vielen möglichen Reaktionen auf diese neue Lage.
Jeder Mensch hat hier seine Aufgaben und Pflichten nach seinem Wissen und
Vermögen, jeder Einzelne, und es ist eine sehr befriedigende viel Freude
machende Sache, hier etwas anzufassen, etwas zu tun, etwas zu gestalten, mitzuwirken,
mit dabei zu sein und persönliche Verantwortung zu übernehmen, selbst wenn
einmal etwas daneben geht. Es zählt das Gesamtergebnis. Verantwortung
macht stark, denn erfolgreich umgesetzte Verantwortung macht erfolgreich,
sicher und stark. Mann muss keine Angst mehr vor dem haben, was kommen könnte,
denn man gestaltet das Kommende selbst und nach den eigenen Präferenzen mit,
auch in Kompromissen mit anderen. Es gibt nichts besseres, weil alle daran
gewinnen können. Verlierer werden jene sein, die sich hier nicht anpassen
können oder wollen, und die nicht erkennen, das hier die Optionen für den
Fortgang der erforderlichen Expansionen begründet liegen. Der stete Wechsel und
Wandel ist der Expansionsmotor, die Bewegung im System, also die Schaffung
immer neuer und Reformen alter Märkte als fortlaufender Prozess der Anpassungen
an die jeweilige Lage und Erkenntnisstände. Das begründet die Basis gerade des
gesellschaftlichen Erfolgs, der ohne wirtschaftlichen und
kulturellen/technologischen Erfolg nicht aufrecht zu erhalten ist.
Effizienzsteigerungen auf höchstem technologischem Niveau sind dafür
die weitere Grundvoraussetzung, also Bildung und Wissen sowie individuelle
Kreativität und deren Erfolgsfähigkeit. Das Bessere ist der Feind des Guten.
Das gilt in Zukunft mehr denn je. Die "Klimakatastrophe" regt hier
an, uns voll auszuschöpfen und mit einem systemanpassenden Wandel in vielen
Bereichen zugleich neue Ressourcen, Märkte und Daseinsoptionen zu gestalten;
als Chance zu begreifen, als Anstrengung und als Erfolgsoption. Es liegt an uns
selbst, ob wir das annehmen oder uns aufgeben und daran verzagen wollen.
Erfolg ist der Vater des Erfolges, und Erfolg macht sicher und stark,
sofern man den Verstand und die Umsicht nicht dabei außen vor läßt und "durchknallt".
Angst ist ein schlechter Berater. Aber Angst macht vorsichtig und umsichtig.
Angst und Erfolg sind die beiden Seiten der gleichen Medaille. Die Realität
diktiert die Rahmen, in denen wir uns bewegen können und sollten.
Die PetArt- Stiftung wird diesen für unsere eigene Wohlfahrt,
für unseren eigenen Wohlstand so wichtigen Menschen die Gewissheit geben,
kein "letzter Dreck" zu sein, der krepieren kann, wenn die
Versicherung bezahlt. Sie wird dazu beitragen, dass es weniger Seeunfälle gibt
nach ihren Mitteln und Möglichkeiten und damit auch und gerade der "just
in time" Verkehr noch besser funktioniert. Die Menschen werden erfahren,
dass sie auch auf hoher See jederzeit jemanden herbeitelefonieren können
egal wo sie sind, der sehr schnell kommt und hilft. Sie als Leser und
Verantwortung Tragende werden noch erleben, wie das die Menschen positiv
motiviert und was allein diese "sichere Bank " für den Unfall- und
Umweltschutz auf See bedeuten wird, wenn einer da ist, den man jederzeit fragen
kann und der kommt, wenn man ihn ruft, auch und gerade dann, wenn sich kein
anderer mehr vor die eigene Hautür wagt und der Tod sonst sicher wäre, und der
dafür auch die richtigen Leute und das bestmögliche Material hat, der also
kompetent und glaubwrdig ist wie die Feuerwehr an Land. Das wird auch die
Versicherungen freuen, denn das schont deren Gewinne und Börsenrankings. Freuen
werden sich auch die öffentlich-rechtlichen Haushälter, auf die in der Regel
die Schadensfolgekosten abgewälzt werden, siehe der Fall des Tankes
"Erika" als einer von vielen. Freuen werden sich selbst schlechte
Reeder und Verlader, denn es reduziert sich auch deren Negativpresse und
Haftungsrisiko gegenüber dem Staatsanwalt; es senkt den heimlichen
Valiumverbrauch.
Was für die Seefahrt gilt ist bestimmend auch in den übrigen
Szenarien, denen sich die Stiftung annehmen will, dem Katastrophenschutz und im
Bereich UNHCR/UNICEF. Wir können nicht mehr wegsehen, weil wir uns das in der
Zukunft mit Blick auf die Folgen für unsere eigenen Existenzen und Lebensgrundlagen
nicht mehr leisten können.
Jürgen Peters, im Juni 2007
Rev. Nr. 02.2 - 12.06.2007