back Anlass

Zur Bedeutung der Stiftung:

 die politische Machtfrage um ein solches Projekt und deren Gründer

  

Der juristische Kampf ist entschieden. Der Stifter hat gewonnen. Das System hat sich in den eigenen Verstrickungen festgeförmelt und damit juristisch normative Fakten geschaffen, die nun final  greifen. Weiteres Gezänk und Unwille kann daran nichts mehr ändern. Es gilt der Wille des Stifters zur Stiftung.

Der Fall ist damit auf ein politisches Machtproblem reduziert worden zwischen "Bürger und Staat", genauer zwischen dessen Repräsentanten, als einzelne Mandats- und Amtsträger wie als Institutionen und Vereinigungen, die den erklärten Bürgerwillen nicht akzeptieren und andere Ziele verfolgen wollen. Es ist gerade in Deutschland bekannt und ein gesellschaftliches Problem, dass sich aktuell in den Wahlergebnissen bis zu den Erfolgen des Rechtsextremismus niederschlägt, dass der einzelne Bürger noch immer als "Verfügungsobjekt der Obrigkeit" verstanden wird, dem noch immer befohlen wird, was er wollen soll. Wer das nicht mitträgt macht sich als "Feind" verdächtig, als "Nestbeschmutzer", als Gefahr für das politische System. Der "mündige Bürger" ist eine politische Chimäre. Wehe dem, der das glaubt und ernst nimmt. Er wird die volle "Amtsgewalt" zu spüren bekommen. Das ist eine politische wie volkswirtschaftliche und eine Demokratie zerstören könnende Gefahr, die als groß zu würdigen ist. Eine solche Einstellung der Regentschaften gegenüber dem eigenen Volk, insbesondere deren Leistungsträgern, ist in der heutigen globalisierten Welt, in der der Staatserfolg entscheidend von der individuellen Leistung der vielen Einzelnen und deren Sachverstand abhängt, der nicht befohlen werden kann wie in einem Königreich, absolut und wenig realistisch als Zukunftsmodell. Eine solche politische Haltung ist überlebt und stellt eine moderne demokratische freiheitliche Gesellschaft kritik- und damit entwicklungs- und handlungsunfähig. Mögliche und nötige Erfolge sind damit vereitelt. Wenn hier dennoch Erfolge zu verzeichnen sind dann deswegen, weil es Leute gibt, die sich darum nicht kümmern und "machen"; einige zahlen dafür einen hohen persönlichen Preis. Eine solche Verschleuderung an Humankapital und persönlichem Know How kann sich eine moderne Zivil- und hochinnovative Industriegesellschaft in der Zukunft nicht mehr leisten. Hier müssen neue Einsichten gewonnen werden, neue Wege sind zu gehen, hier sind Verantwortungen wahrzunehmen.

Auch die noch vielfach geäußerte Meinung "was sollen wir uns einbringen, die d oben machen ja doch, wa sie wollen" zeigt Enttäuschung und Resignation. Man sieht für sich selbst keine Chance, keine Perspektive, keine Zukunft für eigene Erfolge und Profile.  Das ist eine sehr gefährliche staatspolitische Erosion des eigenen Systems. Wenn in der demokratisch verfassten Gesellschaft die Fronten und Interessenklientelpfründe zementiert sind, bedeutet das Stillstand der Entwicklung einer jeden Gesellschaft, und Stillstand bedeutet den Zerfall. Man wird nach Alternativen suchen, die neue Perspektiven bieten.

Eine neue demokratische Perspektive sind übernationale NGOs, also Initiativen zur Sachproblemlösung, die Aufgaben übernehmen, die ein Nationalstaat alleine nicht meisten kann. Diese sind inzwischen als neue demokratisch wesentliche Bürgereinrichtungen international anerkannt und teils Partner von Staaten und Bündnissen wie der EU und der NATO un der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben, insbesondere unter dem Dach der UNO. bestes Beispiel: die Verwaltung der Finanzhilfen der EU für die Palästinenser durch NGOs in EU-Auftrag. In diesem Kontext stehen der Stifter und die Stiftung. Es kann der Politik nur zur Ehre gereichen, sich hier ehrenvoll zu unterwerfen und damit ein Hilfswerk zu ermöglichen, das seinesgleichen suchen wird. Das ohne reale eigene Kosten wie angeboten, also als reiner politischer Akt. Was will man also mehr?

 

Was wollen der Stifter und die Stiftung?

 

Wer dagegen quengelt und queruliert, wer das nicht will muss sich sehr unangenehme Fragen gefallen lassen und wird hinterfragt werden, ob er seinen Zweck für die Gesellschaft noch erfüllt und seinen Pflichten nachkommen will, zu denen er berufen wurde. Er muss sich auch gefallen lassen, dass untersucht wird, welche moralischen, ethischen Werte er vertritt und wie es um seine Ratio, die praktische Vernunft also bestellt sein könnte. Hier wäre der Leitsatz von Adenauer anzuraten: "was schert uns unser Geschwätz von gestern. Heute ist heute, und da liegt der Erfolg, das Stiftungsprojekt auf dem Tisch". Wer "Hahn auf dem Misthaufen" sein will kann sich hier Versagen nicht erlauben. Die Stiftung ist nur ein Projekt unter vielen, die etwas entscheidend wesentliches vertreten: die Anpassung der Gesellschaft an die neuen Rahmen- und Lebensbedingungen.

Das Stiftungsprojekt ist das Zufallsprodukt einer Strukturfehlers des deutschen politischen Systems. Der Fehler ist erkennbar daraus, dass in Deutschland das eigene Volk mit dem Bannfluch der Vertrauensunwürdigkeit belegt ist und als unmündiges "Objekt der Obrigkeit" zwangsverwaltet wird nach dem Willen einer "institutionellen Obrigkeit". Dass diese gewählt wird tut dem Prinzip der "Repräsentanz" keinen ideologischen Abbruch. Es befiehlt nach wie vor eine Führung dem Volke, was dieses wollen soll, auch genannt die "Legalitätskette der repräsentativen Demokratie". Der Bürger wählt seine Vertreter, diese sind vom Wählerauftrag unabhängig fassen die Beschlusse nach eigenem Ermessen, machen die Gesetze; die Verwaltung setzt diese nach unten um, notfalls restriktiv. Diese Form des politischen Selbstverständnisses ist ein Relikt des deutschen  Kaiserreichs vor 1918 und dessen Vorgeschichte einerseits, also des "Gottesgnadentums der Obrigkeiten", und ein Relikt des Dritten Reichs nach 1945 als Alliiertenrechtsobjekt andererseits als Alliierten-Vorbehalt gegen das deutsche Volk, wieder und NS-Regime zurückzustürzen. Es erweist sich heute als Hindernis für eine moderne Gesellschaft und als Zementierung eines "verdeckten Feudalsystems", das gerade im Bereich der öffentlichen Gewalten hochgehalten wird schon als staatliches Kontrollmittel gegen das eigene Volk wie als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für sonst überflüssige Mitarbeiter, also als wirtschaftliche Pfründe einzelner Berufsgruppen und deren Lobbyisten auf Kosten und zu Lasten des Steuerbürger, also der Allgemeinheit. Diese Nutzergruppen können sich dabei auf das "Privileg der Macht" stützen, das sich immer aus dem Volke finanziert hat.

Davon ist zu unterscheiden, wer als Nutzer selber Nutzen schafft, also mit hohem Einsatz Gewinne produziert, an dem - zum eigenen dann legitimen Vorteil - alle partizipieren und nutznießen. Auch diese Regel scheint in deutschen Vorstandsetagen aus dem Blick geraten zu sein, wie die Erfolge anderer Volkswirtschaftern zeigen, die durchaus gleich funktionieren, die nur effizienter und erfolgreicher sind, die sich also offenbar zumindest in Teilen klüger verhalten. Dem stehen jene doktrinären Regime gegenüber, die diesen Standards nicht entsprechen und die als Almosenempfänger von der Weltgemeinschaft durchgetragen und nachgeholt werden müssen, die aus sich selbst heraus nicht erfolgreich sein können, oder die von Märkten, also eigenen möglichen Gewinnen. zur "Bestandspflege" ferngehalten werden, auf welche Weisen immer. Die Industriestaaten müssen sich hier vorhalten lassen, auch die EU, andere  Märkte zu beschädigen zum eigenen Vorteil und der Protektion der eigenen wirtschaftlichen Ziele. Diese Gebiete sind die Weltkrisengebiete und die Sicherheitsproblemzonen. Wir werden also den Begriff "Konkurrenzen" und "Konkurrenznutzen" sowie "Märkte" in der Zukunft neu zu definieren haben in einer globalisierten Welt.  

Hier ist nun durch die Globalisierung der Wirtschaft wie der Lebensqualitäten und Wirtschaftsstandards insbesondere der "Sozialisierung durch Designerlabel" und Markenkulte ein globaler Konformitätszwang entstanden dergestalt, dass hier Begehrlichkeiten geweckt und Märkte geschaffen wurden, die ohne nachhaltige Ressourcenschonung und Änderung der politischen Feudalstrukturen teils nicht mehr bedient und erreicht werden können einerseits, und deren Volumen und die eigenen Kapazitäten zunächst weit überschreiten könnten, würde man insbesondere die Armen der Welt nicht als Almosenempfänger und Lästigkeiten begreifen, sondern als hochinnovative Märkte. Diese neuen Märkte fressen zugleich die noch verbleibenden Ressourcen noch schneller auf und belasten die Umwelt enorm, wenn wir diese so gestalten wie bisher. Wir sind hier am Beginn einer Neuordnung unserer Werte und Ziele. Das ist kein "Problem für eine politische Opposition", sondern eine globale Existenzfrage für jeden Einzelnen.

Wir brauchen also eine verbesserte Erfolgskontrolle der bestehenden Systeme, eine neue "Leitkultur der Erfolgsfähigkeiten" und eine genaue Analyse, was aus den tradierten System noch trägt, noch erfolgsfähig und weiter brauchbar ist. Alles muss hier auf den Prüfstand. Es geht hier um die Kardinalfrage, wie wir als Individuen wie als Gesellschaft überlebensfähig bleiben und wie wir uns eine lebenswerte Zukunft gestalten. Hier werden auch die Machtkriterien und Machtverteilungen zwangsläufig neu geordnet. Wer zukünftig Machthaber sein will muss einen entsprechenden Gegenwert an Erfolg und Leistung für Alle auf den Tisch legen. Das ist ein Wert, der seit Jahrmillionen auf der Erde Tradition hat und der fortbestehen wird in jedem Falle aus sich selbst heraus. Alles andere wäre in der heutigen globalisierten Welt nicht mehr sehr klug.

 

Hier liegen nebenbei das Geld, der Gewinn offen auf der Straße, zum Nutzen Aller weltweit, aber der feudale Politiker und Glaubenskämpfer steht sich mit den eigenen Füßen auf den eigenen Händen zur Unfähigkeit, dieses Geld, diesen Nutzen aufzuheben und anzuwenden. Er ist daraus zur eigenen erfolgreichen Karriere unfähig, weil verstrickt und gefangen. Was er für erfolgreich hält muss nicht die Realität sein. Das heutige Problem sind nicht die Bevölkerungen, die vielfach erheblich weiter sind als ihre Regenten, sondern die Staatseliten, die hier der Entwicklung teils um Jahrzehnte bis Jahrhunderte nacheilen und nicht mehr auf der Höhe der Jetztzeit sind.  Den Bevölkerungen stellt sich die Frage, wie weit sie sich diesen Nachteil zum eigenen Schaden weiter leisten und diesen bestehen lassen können. Das Primat der feudal strukturierten Macht aus eigener Vollkommenheit der Institution steht hier dem Leistungsprinzip entgegen und erweist sich als das wohl wesentlichste Fortkommens- und Einkommenshindernis der Menschheit. Jeder verdrängte Arme ist weggeworfenes Geld, erforderliches Steuergeld ohne Nutzen, ein verlorener Kunde und Markt.  Das ist eine ungeheure Verschwendung. Das können wir uns in der Zukunft nicht mehr leisten. Noch stehen die Fragen der Ressourcen, der Produktionskapazitäten und der Umweltverbräuche samt den erforderlichen Investitionen als Kosten-Nutzenfrage der Auflösung der Weiteralimentierung der Armen, der Bedingung der Verelendung aus Kapazitätsgründen entgegen in einer rasanten Entwicklung, die diese "bewahrenden Kräfte" schnell und weit überholen.  Deutschland ist hierin ein besonderer Mikrokosmos, ein Laborversuch, in dem man das exemplarisch mit wissenschaftlicher Genauigkeit studieren und analysieren kann in besonders herausragender Art und Weise. Die tradierte Macht steht sich selbst, dem eigenen Erfolg im Weg. Das ist tragisch für die Protagonisten der Macht und eine Bedrohung für die Allgemeinheit zugleich. Jeder Inhaber eines "Tante Emma-Ladens" weiß, dass er Kunden braucht, um selbst zu überleben, und die müssen zahlungsfähig sein; Anschreiben hlft nicht weiter. Das Problem der modernen Politiker ist, dass ihnen das im parteiinternen Hierarchiekampf um den Aufstieg vielleicht noch niemand gesagt hat. Vielleicht hat ihnen auch noch niemand gesagt, dass im Falle des Zusammenbruchs unserer Versorgungsstrukturen - die interkontinental mit einem Anteil an den Volkswirtschaften zu 40 % und bis 95 % im Warenverkehr über die Meere verlaufen - mit steigender Tendenz in den Volumina - die persönliche Überlebensrate wenige Tage wäre, müsste man sich wieder wie in der vorindustriellen Zeit von eigenen Acker ernähren schon aus dem Grund, weil es nicht genug Acker gäbe und keiner mehr weiß, wie das geht, sich aus der eigenen Hand selbst am Leben zu erhalten. Die Decke der Zivilisation ist sehr dünn, sie ist eine Gratwanderung, die ohne Balance der Systeme zum Absturz führt, und die Überlebenszeit für den Einzelnen zählt in Extremfalle nach Stunden und Tagen, mehr nicht. Nur die Naturvölker, die heute als primitiv gelten, und in solchen Lebensbereichen Geübte hätten noch eine echte Chance. Aber auch nur dann, wenn deren Lebensraum intakt bliebe, was nicht sicher ist.

 

Das ist jedem Politiker zu vermitteln zu und zu verdeutlichen, mit Nachdruck.

 

Politiker sind der Natur nach einerseits mutige engagierte, andererseits furchtsame Menschen, die zugleich leicht dem Rausch der Macht erliegen können. Macht ist eine Droge, sie macht süchtig. Das kann die Hirnforschung heute bestätigen. Der Adrenalinkick dieser Machtfülle, das weiß man heute, ist ein Rausch, den jeder kennt, der eine geile Welle surft oder an Gummiseil von der hohen Brücke springt. Das ist kein Vorwurf, sondern normal. "Macht ist geil und macht sexy". Sie ist daher ein kostbares Gut, dass gegen jeden Konkurrenten zu verteidigen ist. Früher war das einfach, man schlug den Konkurrenten tot. Sofern er einen selbst nicht totschlug, weil man sich überschätzte. Die Geilheit zu siegen, der Adrenalinkick der Todesnähe und die Furcht, getötet zu werden hielten sich in Balance. Heute geht das so nicht mehr. Wie in der Natur, wie seit Beginn der Menschheit ist Macht ein Privileg auf Zeit, beendet durch den körperlichen und geistigen Verfall wie den Verlust an Glaubwürdigkeit und Kompetenz. Die "höhere Ehre der Macht" ist hier ein letzter Notanker, wenn alle anderen Machtmittel bereits verspielt sind, ein Mittel der Ultima ratio. Wer als Machthabender dieses Mittel anwenden muss weiß selbst, der er bereits ohnmächtig geworden und auf der Flucht ist.  Wer sich davon blenden und beeindrucken lässt ist hat selbst Schuld. Verpassen die Machthaber den Zeitpunkt oder setzen sie "auf das falsche Pferd" haben sie ein höchstpersönliches Problem, das sie Amt und Pension kosten kann. In den frühen afrikanischen Königreichen wurde der König gewählt für ein Jahr, und baute er Mist, wurden er, manchmal der erbberechtigte Clan getötet und ein neuer König gewählt. Wer König wurde ging ein hohes Risiko ein zu absolutem Erfolgszwang. Politiker sind heute eher abhängige Menschen, die laut bellen, um die Fassade aufrecht zu erhalten, und die hart zubeißen können mit ihren Machtmitteln, um die eigene Macht zu schützen und zu bewahren als Selbstzweck. Sie sind "Alpha-Tiere", die jede Kritik zunächst als Angriff auf ihre Integrität und Rangstellung ansehen müssen daraus. Man könnte auch sagen, die Hormone regeln dort, wo der Verstand dringender benötigt würde. Man sperre mal 600 rangführende Alphas in einen Käfig und sehe, was dann passiert. Dann gehe man ins Parlament und schaue dort nach.

In der Natur fällt dem die Macht zu, der das beste Angebot macht und vom Rest der Sippe anerkannt wird. Solange er sie aufrecht erhalten kann gegen seine Konkurrenten, wenn er also seine "Hausaufgaben" macht zum Wohle der Gemeinschaft, die stärksten Gene weiterzugeben und seine beherrschte Gruppe erfolgreich zu machen und am Leben zu erhalten, ist er der "Chef". Wer diese Aufgabe nicht mehr erfüllen kann oder will wird ersetzt. Das entscheidet nicht der Machtinhaber aus seiner Sicht der Dinge, sondern der Rest der Gemeinschaft. Macht um der Macht willen zu erhalten als Selbstzweck ist immer dem Untergang geweiht und offene Destruktion und Rebellion gegen die Interessen der Gruppe, der Gemeinschaft. Macht hat in der Natur eine dienende und nutzpflichtige Funktion. Wer als Machtführender der geführten Gemeinschaft diesen Nutzen verweigert oder diese schädigt wird ersetzt. In der menschlichen Gesellschaft hat sich die Macht oft zum Machterhalt institutionalisiert und die "natürliche" Funktion verloren. Das römische Imperium als Beispiel der Antike kontrollierte die Welt, unter roher Gewalt, solange sich der Nutzen der Gesellschaft daraus nährte und vermehrte. Als alles ausgeplündert war und Expansion - und damit Zuwachs - nicht mehr möglich war brach das Imperium von innen heraus zusammen und wurde Beute seiner Gegner. Macciavelli kam in seiner Analyse über das Haus Medici und Freunde zum Schluss: "Herrsche durch Teilen" . Wer ein erfolgreicher Herrscher sein will, muss seine Macht mit anderen teilen, welche die Macht deswegen unterstützen. Eines dieser eher untauglichen Unterstützungsmittel ist Korruption, auch politischer Mord war zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Gegenden sehr attraktiv und das trägt bis heute durch. Korrumpieren muss immer der, der keine Realerfolge vorweisen und damit überzeugen kann, es ist das Traditionsmittel der "Looser". Korrumpierte sind keine verlässlichen Partner, da sie nicht dem Erfolg verpflichtet sind, sondern der Schmierung. Entfällt diese ist der Verrat vorprogrammiert. Korrumpieren kann zwar einen Punkterfolg herstellen, ist aber als Dauerkonzept nicht tragfähig und ein Beweis, nicht realerfolgsfähig zu sein, wenn man an diesem "Tropf der Gnaden" hängt. Es rechnet sich nicht, korrupt zu sein, denn es kostet erst Geld, führt in Abhängigkeiten und kann dann die Existenz kosten. Spätestens dann, wenn einer mehr zahlt als man selbst. Die Kirche beseitigte ihrer Gegner - vornehmlich die Träger des höheren Wissens - als Ketzer auf dem Scheiterhaufen getreu dem Glaubensdogma "Die Priesterschaft kennt das Wort und legt die heiligen Schriften aus, das genüge, das Volk sei fromm und gläubig, und das Weib schweige in der Gemeinde". Betrachtet man die aktuellen Vorgänge gilt das heute noch genauso wie vor 1.000 Jahren. Hier trägt eine feudale sich auf absolute Gewalt berufende Machtstruktur bis heute durch. Anders als die Tagespolitik schafft die Kirche jedoch eine Utopie, eine Vision persönlicher individueller Erlösung, und darum ist sie so erfolgreich und der rein materialistisch-technokratischen Macht weit überlegen. Sie verbreitet die Botschaft "glaube an mich, und alles wird gut". Dass das fern jeglicher Wirklichkeit ist in der Umsetzung ins reale Leben weiß jeder, auch die Kirche. Hier scheitert die "weltliche Macht" an den Realitäten des Seins. Die Kirche nicht, das sie keinen Beweis antreten muss und der Erlösungsgedanke den Menschen individuell jeglicher Verantwortung für das eigene Sein, Denken und Handeln enthebt. Der Mensch wird geführt, was immer das sein mag, und ist für nichts verantwortlich in einigen Systemen. Das ist die große existenzielle Gefahr aller Glaubensdoktrinen für die Menschheit per se, sie verantwortungsfrei zu stellen für das eigene Denken und Handeln. Der Mensch kann alles tun, es wird auch im Falle der Katastrophe nichts geschehen, und wenn doch war es eben der Wille der hohen Mächte. Wir wissen heute, dass man so die eigene Existenz vernichtet und wenn es der göttliche Wille ist, dass wie Welt ist wie sie geschaffen wurde jeder dafür verantwortlich ist in seinem Bereich. Das kann als "göttliches Prinzip" durchaus neu verstanden werden. Wer mit der Schöpfung, als deren Teil, lebt und sich insoweit als spirituelles Wesen betrachtet wird alles tun, das "Werk Gottes" zu bewahren und zu schützen als Lebensaufgabe. Wie verletzlich unsere Existenz ist beginnen wir erst allmählich zu begreifen, wie unsere Chancen, die wir haben, zu überleben und erfolgreich zu überleben. Wissen und verantwortliches Handeln der einzelnen sachkompetenten Bürger ist daher der Feind des Glaubens - und der politischen Instanzen -, der schlimmste Feind also, denn er gefährdet die institutionelle Macht aller Kirchen und Institutionen. Das ist keine Frage des Glaubens, sondern rein "weltlicher Dinge". Spiritualität und der Gedanke der Erlösung sind wiederum essentiell für den Menschen, sie sind unverzichtbar für die Funktion jeder Gemeinschaft und den Überlebenswillen in kritischen Lagen wie allgemein im Leben. Alle unseren individuellen wie gesellschaftlichen Werte leiten sich daraus her. Spirituelle Rahmen als Verhaltenscodex sind unverzichtbar für jede Gesellschaft. Das kann die Tagespolitik nicht leisten. Ohne Hoffnung und Vision einer "besseren Welt" ist die Menschheit ebenso verloren wie ohne Wasser und Nahrung. Sie hätte keine Begründung für die eigene Existenz. Das Problem ist nicht der Glaube, sondern dessen feudal bestimmten Dogmen einzelner Interessengruppen in Konkurrenz um den "Wahren Glauben" untereinander. Das wiederum ist höchst weltliche Politik.

Politik hat den Menschen generelle wie existenzsichernde materielle Vorteile zu bringen. Diese werden regelmäßig versprochen, und für einige Interessengruppen lässt sich das auch durchaus realisieren. Parteipolitik dient daher stets Parteiklientel und Klientelwünschen. Die Nachfrage bestimmt hier das Angebot, und wer am lautesten schreit und an härtesten auf den Schultern anderer steht, um diese niederzuhalten, bekommt den Zuschlag. Insoweit gilt die Hühnerhofregel: der aggressivste, lauteste und bunteste Gockel ist Chef auf dem Misthaufen des Bauern. Der Bauer entscheidet jedoch, wann der Hahn kastriert wird und in die Suppe kommt. Der Bauer ist in einer parlamentarischen Demokratie "das Volk", der Staatssouverain, der Urentscheider, und nicht der auf Zeit tolerierte Regent, der die Aufgabe hat, nicht sich selbst, sondern der Gemeinschaft nützlich zu sein und ihr Vorteile zu bilden. Anschaulich kann man das an den Nützlingen und Schädlingen im Gemüsebeet darstellen: Wer nützlich ist darf bleiben, wer nicht wird entfernt. Das ist ein persönliches Problem für jeden Berufspolitiker in einer parlamentarischen Demokratie, wenn er sein persönliches Einkommen mit Amt und Mandat verknüpft hat und davon persönlich-wirtschaftlich abhängig geworden ist. Der politische Machtkampf ist insoweit ein Kampf um das persönliche Einkommen und die Pension. Insoweit unterscheidet sich ein moderner Abgeordneter eines Parlamentes nicht wesentlich von einem römischen Kaiser. Allerdings waren die Kaiser und deren Familien und Sippen wesentlich reicher als ein heutiger Abgeordneter. Sie mussten nicht mit Furcht in der Hose vor Verstrickungen von Milliardären auf Kurzurlaube auf Luxusjachten eingeladen werden, sie hatten im Fahrzeugpark selbst mindestens eine und konnten sich das problemlos leisten.

Warum spielt hier das Thema Kirche eine Rolle? Die Rettung von Menschen und deren Lebensgrundlagen ist nicht nur ein technischer Akt. Er ist von essentieller Grundsatzbedeutung für den Einzelnen wie für die Gesellschaft insgesamt. In diesem Akt der unmittelbarsten Nähe zum Menschlichen ansich in der schwerstmöglichen ultimativen Bedrohungslage spiegelt sich alles wieder, was in der Menschheit, im Menschsein an positiven wie negativen Eigenschaften vorhanden ist. Es ist in diesem Sinne zugleich ein archetypisches Ereignis von spirituell-mythischer Grundsatzbedeutung und das unmittelbarste Merkmal dafür, wie der Mensch mit sich selbst umgeht. Der verletzte geschockte aus dem normalen Leben gerissene Mensch ist verstört, desorientiert und traumatisiert. Er braucht nicht nur technische, sondern auch mentale und seelische Hilfe. Das gilt noch mehr für die Menschen, die solchen Situationen tagtäglich als Helfer gegenüberstehen, dabei das geballte Grauen der Welt und die eigenen Hilflosigkeiten und Grenzen erfahren und die daran zerbrechen können in ihrem innersten Kern. Keiner wird nach solchen Einsätzen noch der sein, der er vorher einmal war. Die Sorge für die Seele dieser Menschen wie der Geretteten ist ein absolut zentraler Punkt des ganzen Projekts. Hier greift auch der jeweilige Glaube unmittelbar ein. Das kann sehr problematisch werden, wenn die weltlich-politischen Glaubenskonkurrenzkämpfe der religiösen Institutionen in solche Strukturen eingreifen und dort gegeneinender konkurrieren. Das ist mit aller Macht zu unterbinden, auch wenn es den Kirchenoberen nicht gefallen mag.

Der Seeunfall hat mythologische und symbolhafte Bedeutung, manifest im Fall der Untergang der "Titanik". Mit deren Untergang zerbarst der Gedanke der ultimativen Machbarkeit aller Dinge, die sich der Mensch ausgedacht hat, damit seine Rolle als Beherrscher der Welt und der Naturgewalten. Das war eine absolute Neuheit im menschlichen Denkgefüge. Hatte er bisher Notlagen durch Intelligenz und Technik erfolgreich bezwungen, brach hier eine "unendliche Wahrheit" zusammen. Das für unsinkbar erklärte Schiff scheiterte auf der ersten Fahrt an einer Banalität mit katastrophalstmöglichen Folgen. Die Creme der damaligen Gesellschaft, wesentliche führende Köpfe des Systems  der Wirtschaft, der Finanzen, der Kultur  ging mit dem Schiff unter und war weg. Das war ein Schock, als wäre heute die Führungselite der Welt enthauptet auf einen Schlag. Zugleich zeigte sich schockierend in aller Massivität die gesellschaftliche Schichtung von Ober- bis Unterklasse, bei den Passagieren von der First Class in allem erdenklichen Luxus bis zu den Auswanderern der Unterschicht, mit denen die Reederei das Schiff tatsächlich finanzierte, sichtbar auch in der Hierarchie der Besatzung vom Kapitän auf der Brücke bis zum letzten Helfer und Kohlenzieher in den Bunkern. Die "Upperclass" setze das Schiff auf den Eisberg und versenkte es, die "Underdogs" hielten es unter Einsatz des eigenen Lebens, das fast alle von ihnen verloren, so lange über Wasser, bis wenigstens ein Teil der Menschen von Bord kam und gerettet wurde. Bei der Rettung kam das ganze archaische brutal erscheinende Überlebensprinzip einer Gesellschaft zum Tragen: Kinder und Frauen zuerst, dann die Männer, die vorrangig die zu Rettenden vor Ort konkret am Leben erhalten konnten, und dann erst der Rest. Erstmals in der Seefahrts- und Menschheitsgeschichte nahm die Welt medial an einer solchen Katastrophe in Wort und Bild unmittelbar teil, auch das war neu. Es war ein Menetekel der Menschheit und des Triumphes wie des Scheiterns einer Zivilisation, als mikrokosmisches Fundamentalereignis mit Grundsatzbedeutung für des makrokosmische Gesamtsystem. Die Macht des Menschen wurde hier ganz hart begrenzt in jeder Weise. Es hat seither Katastrophen mit weitaus grausameren und größeren Menschenverlusten gegeben, wie die Untergänge der "Goya", der "Wilhelm-Gustloff" und anderer Schiffe gerade in den Kriegen  des 20. Jahrhunderts belegen. Kein Untergang hat aber die mythische Bedeutung erlangt wie der Untergang der "Titanik". Auch die Angriffe auf die damaligen Rettungsschiffe und Bergungsschlepper waren Bestandteil der finalen Vernichtung vom Material und Personal. Retten war ein Himmelfahrtskommando, eine ultimative Mutprobe, eine Aufgabe, die neben Glück absolute Professionalität benötigte gerade auf den Bergungsschiffen wie auch auf den Personenrettungsschiffen der Geleitzüge. Etliche wurden mit teils mit hohen Personalverlusten versenkt. Retter sind daher immer in Konflikten wichtige Angriffsziele. Das müssen wir bedenken und dafür Vorsorge treffen. Nicht umsonst wird die Rettungsflotte von den Schiffsversicherern der höchst Gefahrenklasse zuzüglich unter Kriegsbedingungen zugeschlagen. Eine solche Stiftung kann daher nicht von Pazifisten gemacht und getragen werden und von "Gutmenschen", die damit ein Problem haben könnten. Der Mensch ist oft nicht gut, und damit muss man sich realistisch auseinandersetzen können. Das Ziel der Stiftung muss aber immer sein, solche Lagen zu vermeiden, und wenn das nicht möglich ist, sich erfolgreich durchzusetzen,  um in solcher Lage das eigene Personal schützen und deren Überleben sichern zu können. Das kann unpopuläre Entscheidungen erzwingen, dafür müssen die Entscheider einstehen und davor nicht zurückschrecken. Eine schnelle und nachhaltige Entscheidungskraft ist zwingend. Auch der Mit zum Risiko einer Fehlentscheidung. Menschen die "alles immer unter allen Umständen richtig" machen wollen müssen in einem solchen System zwangsweise scheitern und werden zur Gefahr für alle. Zugleich muss jeder aus den Fehlern der anderen lernen und das Seine dazu beitragen, die Fehlerfolgen zu minimieren. Dazu gehört der persönliche Mut, sich zu eigenen Fehlern zu bekennen und die Hilfe der anderen anzufordern, wenn man nicht mehr weiter kann oder weiß. Keiner kann alles, aber alle zusammen sind sie die geballte Systemkompetenz. Ideologie und Rechthaberei insbesondere an der falschen Stelle kann hier auch das eigene Leben kosten. Das gilt in jeder Ebene. Das muss man wissen und anerkennen, wenn man in einer solchen Stiftung einen Platz finden will.  Zugleich ist größte Vorsicht angezeigt, denn die hohe Kunst ist, Schaden - auch den eigenen - zu vermeiden, sich nach allen Richtungen abzusichern, gerade um auf den Punkt das hohe dann kalkulierbare Risiko eingehen zu können. Das ist ein uralter Lehrsatz aller Systeme dieser Arten, sei es bei der Feuerwehr, den Rettungsdiensten und der Seenotrettung und -bergung. "Helden", Abenteurer und "Adrenalinjunkies", welche die Todesnähe suchen sind nicht gefragt. Jeder im Einsatz wird oft über sich hinauswachsen müssen, weil er extrem gefordert sein wird, das muss reichen.

Wer eine solche Stiftung führt muss das wissen und diese Fragen vorab mit sich geklärt haben, also mit sich im reinen sein, was er will, was er darf und was er auf keinen Fall darf. Das ist hier final geklärt. Eine solche Stiftung ist erfolgsorientiert zu führen zum Gemeinwohlnutzen, aus dem sie sich herleitet. Dahinter haben individuelle Privatinteressen zurückzustehen. Dass die eine solche Stiftung verantwortlich führenden Personen wirtschaftlich und sozial abgesichert sein müssen, schon um sie wirtschaftlich und politisch unabhängig von anderen Erfordernissen und Anfechtungen zu stellen gebietet die Natur der Sache über Umsonstverpflichtungen nach Stiftungsgesetz hinaus, da eine solche anspruchsvolle Führungsaufgabe nicht mehr als "Nebenjob" erledigt werden kann und in dieser Zeit - und als Folge - auch keine Ersatzverdienste dann zur Verfügung stehen, um den Lebensunterhalt und die Altersvorsorge zu bestreiten. Wer das nicht akzeptiert hat in den Strukturen einer solchen Stiftung nichts zu suchen und er wird darin nicht persönlich erfolgreich sein können. Wer glaubt, das unterlaufen zu können sollte gut prüfen, ob er damit wirklich erfolgreich sein kann schon daraus, weil damit das Ziel selbst zerstört werden könnte. Es wäre also auch nicht sehr klug. Natürlich kann es immer auch Bestrebungen geben, eine solche Stiftung wieder zu zerschlagen und deren Kapital in andere Hände und Nutzungen überzuleiten. Wir wissen das auch. Das würde jedoch dem Satzungszweck und vorab dem erklärten Willen des Eigentümers und designierten Stifters widersprechen und wäre daher nicht erlaubt.

 

Jürgen  Peters, im Mai 2007

 

 Rev. Nr. 02.4 - 15.05.2007

back Anlass